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Grüne: Große Islamverbände nicht allein repräsentativ

Archivmeldung vom 18.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/ Petr Kratochvil/Nemo / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/ Petr Kratochvil/Nemo / pixelio.de

Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir und Volker Beck, der religionspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, sprechen sich grundsätzlich gegen die Anerkennung der bestehenden islamischen Verbände als Religionsgemeinschaften aus. "Die vier großen muslimischen Interessensverbände sind bislang in ihrer Zusammensetzung national, politisch oder sprachlich, nicht aber bekenntnisförmig geprägt", heißt es in einem Papier der beiden Politiker, über den die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

"Vor diesem Hintergrund ist zum jetzigen Zeitpunkt eine Privilegierung der vier großen Verbände weder religions- noch integrationspolitisch wünschenswert". Vor allem der größte muslimische Verband, die türkisch-islamische Ditib, sei "unmittelbar personell wie organisatorisch abhängig" vom türkischen Präsidium für Religionsangelegenheiten in Ankara. Zudem repräsentierten die Verbände lediglich 20 Prozent der vier Millionen in Deutschland lebenden Muslime.

Hintergrund ist, dass die im Koordinierungsrat der Muslime (KRM) zusammengeschlossenen Verbände Ditib, Islamrat, Zentralrat der Muslime und Verband der Islamischen Kulturzentren eine rechtliche Aufwertung anstreben. Liberale Muslime und kleinere Gemeinschaften fürchten, dass dann die theologisch konservativen Verbände die Inhalte von Religionsunterricht und islamischen Lehrstühlen bestimmen.

Positiver stehen Özdemir und Beck den verschiedenen Beiratsmodellen gegenüber. Dort bestimmen Vertreter des Staates und der Verbände über die Inhalte des islamischen Religionsunterrichts und der Lehrinhalte an den Fakultäten. Dies seien zwar Provisorien, doch sei es richtig, dass die Bundesländer den Islamunterricht in die Schulen holten, "obwohl die religionsrechtlichen Voraussetzungen hierfür noch nicht gegeben sind". "Wenn es den islamischen Vereinigungen gelingt, eine dem deutschen Religionsverfassungsrecht entsprechende Organisationsform zu finden oder sich in bestehende Strukturen zu integrieren, stehen ihnen gleiche Rechte wie allen Religionsgemeinschaften zu", betonen die Grünen-Politiker.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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