Sachsens Innenminister zweifelt an AfD-Verbot

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Sachsens Innenminister Armin Schuster blickt skeptisch auf ein mögliches Verbotsverfahren gegen die AfD. Der Christdemokrat sagte dem "Spiegel", in einem solchen Verfahren müsse die aggressiv-kämpferische Ausrichtung der Partei bewiesen werden. "Wir müssen Belege haben, dass die Partei aktiv, notfalls auch mit Gewalt, einen Umsturz plant. Dafür sieht man derzeit keine ausreichenden Belege", so Schuster.
Gleichzeitig sieht der Minister kaum Spielräume, AfD-Mitglieder im
Staatsdienst zu belangen. "Wir kennen die Parteimitgliedschaften unserer
Beschäftigten nicht", sagte er. Dies sei auch gut so. Er dürfe auch bei
einer rechtsextremen Partei nicht anders handeln: "Sonst wären wir beim
Radikalenerlass aus den Siebzigerjahren oder bei einer anlasslosen
Gesinnungsprüfung. Das will ich mir nicht vorstellen."
Anders sei
dies in sicherheitsrelevanten Bereichen, dort werde genauer
überprüft.In der Auseinandersetzung mit der AfD setzt Schuster auf
politische Arbeit. "Ich glaube, dass wir auf diesem Weg bessere Chancen
haben als über politische Verbotsdiskussionen, die juristisch derzeit
nicht halten", so der sächsische Innenminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur