Woidke sieht wegen Grenzkontrollen keine "gravierenden" Nachteile

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält die Warnungen der Wirtschaft vor negativen Auswirkungen der deutsch-polnischen Grenzkontrollen für übertrieben. "Momentan sehen wir noch keine gravierenden wirtschaftlichen Schäden - und wir sollten sie nicht herbeireden", sagte Woidke dem "Handelsblatt".
Grenzkontrollen seien ein wichtiges Instrument zur Begrenzung
irregulärer Migration, die nicht weiter anwachsen dürfe. "Das Thema hat
die soziale und politische Balance in Deutschland gefährdet", so der
SPD-Politiker. Deshalb sei die Kontrolle der deutschen Außengrenzen
"immens wichtig".
"Aber genauso klar ist: Wir müssen alles dafür
tun, die Auswirkungen auf die Grenzregionen, die Menschen vor Ort und
die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten", sagte Woidke weiter.
Nötig sei etwa eine bessere Regelung auf der Autobahn Richtung polnische
Grenze. "Hier ist die Autobahn GmbH des Bundes gefordert, eine
zusätzliche Fahrbahn einzurichten", sagte der Regierungschef. "Es muss
möglich sein, Kontrollen so zu organisieren, dass sie den Verkehrsfluss
nicht beeinträchtigen." Für Pendler brauche man zudem eine
Passierscheinregelung wie schon in der Corona-Zeit. Das habe damals gut
funktioniert.
Woidke räumte Fehler in der deutschen
Migrationspolitik ein. "Unsere Politik der offenen Grenzen in den
vergangenen Jahren hat viel Unmut erzeugt", sagte er. "Es haben sich
viele über die offensichtliche Naivität auf deutscher Seite gewundert."
Zu wenige hätten die Dimension des Problems erkannt - mit all den Folgen
für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur