Alabali Radovan hält Hilfsprojekt-Streichung für unausweichlich
Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) hält wegen der Sparpolitik der Regierung eine Streichung von Hilfsprojekten für unausweichlich. "Natürlich müssen wir priorisieren. Natürlich werden Projekte wegfallen. Anders geht es nicht", sagte die SPD-Politikerin dem "Spiegel".
Der Etat des Entwicklungsministeriums soll im Haushalt 2025 gegenüber
dem Vorjahr um knapp eine Milliarde Euro schrumpfen. "Ich will nichts
beschönigen. In einer Welt von Krisen und Konflikten sind diese
Kürzungen extrem schmerzhaft", sagte Alabali Radovan.
Selbst für
Uno-Organisationen werde weniger Geld da sein. Man müsse das Geld nun
erst recht so einsetzen, dass jeder Euro wirke, sagte sie. Im Fokus
könnten demnach bestimmte Regionen stehen, etwa der Nahe und Mittlere
Osten und das nördliche Afrika. "Dieses Ministerium pflegt dauerhafte
Kontakte in die ganze Welt, auch in schwierigen Zeiten. Deutschland hat
auch Einfluss, weil wir verlässlich sind."
Der Vorsitzende des
Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im
Bundestag, Wolfgang Stefinger (CSU), sieht in den Kürzungen dagegen auch
eine Chance. "Es gab zu viel Wildwuchs. Zu viele Projekte, die nichts
bringen. Wenn man feststellt, dass auch nach Jahren nichts besser wird,
muss man den Mut haben, Projekte zu streichen und Zusammenarbeit zu
beenden", sagte Stefinger. "Es muss daher Veränderungen geben."
Deutschland solle sich auf strategische Ziele und wichtige Partnerländer
konzentrieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur