Kölns OB Reker macht US-Autobauer Ford Vorwürfe

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker macht dem US-Autobauer Ford im Zusammenhang mit der Krise des Kölner Ford-Werks schwere Vorwürfe. "Es sind Entscheidungen in den USA gefällt worden, die in Köln nun ausgebadet werden müssen", sagte Reker dem Nachrichtenmagazin Focus.
"In Detroit wurden die Chancen der E-Mobilität nicht rechtzeitig
erkannt, auch die Möglichkeit einer Weiterentwicklung am Standort Köln
hat man nicht gesehen." Die Marktchancen in Deutschland seien insgesamt
nicht angemessen beurteilt worden. "Das ist sehr bitter."
Ford
ist der größte private Arbeitgeber Kölns, in dem Werk stehen tausende
Arbeitsplätze auf dem Spiel. Anfang Juni legten im ersten offiziellen
Streik in der Geschichte der Kölner Ford-Werke mehr als 10.000 der
11.500 Beschäftigten die Arbeit nieder. Das Europageschäft des
US-Autobauers schreibt seit längerer Zeit Verluste. Der in Köln
produzierte Kleinwagen Ford Fiesta war lange ein Verkaufserfolg, die
Produktion wurde aber 2023 eingestellt. Mittlerweile stellt Ford in Köln
zwei Elektroautos her, doch der Verkauf blieb deutlich hinter den
Erwartungen zurück. Investitionen von etwa zwei Milliarden Euro in die
Elektroauto-Produktion rechneten sich bisher offenbar nicht.
Nach
Angaben Rekers will die Stadt Köln alles tun, um die Krise abzufedern:
"Wir sind im engen Austausch mit Geschäftsleitung und Betriebsrat. Der
Rat hat sich dazu bekannt, offene Arbeitsplätze bei der Stadt mit
Ford-Mitarbeitenden zu besetzen, wenn es thematisch und von der
Qualifikation her passt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur