Außenminister fordert 5-Prozent-Anteil für Verteidigungsausgaben
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) schließt sich der Forderung von US-Präsident Donald Trump an, dass Deutschland und andere Nato-Länder fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung investieren. "Wir folgen ihm da", sagte Wadephul am Donnerstag nach einem Gespräch mit US-Außenminister Marco Rubio beim Nato-Außenministertreffen in der Türkei.
Deutschland sehe in Trumps Forderung ein Bekenntnis der US-Regierung zur
Nato. Wadephul bezog sich auch auf den Vorschlag von
Nato-Generalsekretär Mark Rutte, der angeregt hatte, dass unter den fünf
Prozent etwa ein Drittel für militärisch nutzbare Infrastruktur
ausgegeben werden können, um die Vorgabe zu erfüllen.
Lob bekam
der deutsche Außenminister umgehend von der Vorsitzenden des
Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes
Strack-Zimmermann (FDP). Die Vorschläge seien "ambitioniert, aber
angesichts der sicherheitspolitischen Lage notwendig", sagte
Strack-Zimmermann dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". 3,5 Prozent des
BIP nur für Verteidigung auszugeben sei für Deutschland leistbar. Der
Bundestag habe bereits entsprechende Mittel in Aussicht gestellt.
"Die
zusätzlich vorgeschlagenen 1,5 Prozent für verteidigungsnahe Bereiche
beziehungsweise militärisch nutzbare Infrastruktur, um auf insgesamt 5
Prozent zu kommen, müssen allerdings genauestens definiert werden. Dazu
gehört auch der Bereich der militärischen Forschung und Entwicklung."
Das Verteidigungsministerium müsse umgehend die notwendigen Gesetze
anpassen und in den Bundestag einbringen und dafür Sorge tragen, dass
das Beschaffungsamt der Bundeswehr alle bürokratischen Hürden für den
Erwerb von Rüstungsgütern endgültig aus dem Weg räume.
Zudem
brauche die Industrie langfristige Verträge. Die Rüstungsunternehmen
müssten in die Pflicht genommen werden, sich mit Unternehmen anderer
europäischer Staaten zu verständigen, um schnellstmöglich zu liefern, so
die FDP-Politikerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur