Landkreistag kritisiert Bas-Vorstoß zu Beamten-Rentenbeteiligung

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Der Deutsche Landkreistag hat den Vorschlag von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD), nach dem künftig auch Beamte in die gesetzlichen Rentenkassen einzahlen sollen, zurückgewiesen. "Not macht erfinderisch, ist aber nicht immer der beste Ratgeber", sagte dessen Präsident, Landrat Achim Brötel, dem "Tagesspiegel".
Beamte seien gerade in Führungspositionen der öffentlichen Verwaltung
absolute Leistungsträger, so Brötel weiter. "Insofern haben wir ganz
bestimmt kein Interesse daran, den Beamtenstatus über finanzielle
Einbußen zugunsten der Rentenversicherung unattraktiver zu machen",
sagte der Chef des Interessenverbands.
Bas hatte zuletzt
gefordert, neben Beamten auch Abgeordnete und Selbstständige in die
gesetzlichen Rentenkassen einzahlen zu lassen. Damit will die Ministerin
das immer stärker unter Druck geratende Rentensystem entlasten und
gleichzeitig die staatlichen Ausgaben reduzieren. Im Jahr 2022 gaben
Bund, Länder und Kommunen insgesamt rund 61 Milliarden Euro für
Pensionen von Beamten und die Hinterbliebenenversorgung aus.
Bas'
Koalitionspartner wies den Vorstoß umgehend zurück. "Ich finde dazu
auch keine Belegstelle im Koalitionsvertrag", sagte Kanzleramtschef
Thorsten Frei (CDU) in der ARD-Sendung "Caren Miosga". Der Vorstoß sei
"kein tragfähiges Finanzierungsmodell".
Auch Achim Brötel
kritisierte nun den Vorstoß: "Gerade in Zeiten eines immer stärker
spürbaren Fachkräftemangels brauchen wir eher umgekehrt Impulse, um die
Tätigkeit im öffentlichen Dienst weiter aufzuwerten", so der Präsident
des Deutschen Landkreistages.
Quelle: dts Nachrichtenagentur