Grüne fordern Energie-Kehrtwende wegen Eskalation in Nahost
Angesichts steigender Öl- und Gas-Preise im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran fordern die Grünen eine Energie-Kehrtwende der Bundesregierung. "Die fossile Abhängigkeit ist eine der größten Gefahren, denen Menschen und Unternehmen in Europa und in Deutschland ausgesetzt sind", sagten die beiden stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Julia Verlinden und Andreas Audretsch, dem "Tagesspiegel".
Sie warnten davor, dass eine Eskalation der globalen Krisen, etwa eine
Blockade der wichtigen Handelsroute durch die Straße von Hormus,
dramatische Folgen für die Preise in Deutschland hätten. "Die
Preissprünge könnten stärker ausfallen als alles, was wir zu Beginn des
Angriffs Russlands auf die Ukraine gesehen haben."
Verlinden und
Audretsch kritisierten vor diesem Hintergrund die Ankündigungen von
neuen Gaskraftwerken und einer Reform des Heizungsgesetzes von
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) scharf. "Die Politik von
Frau Reiche gefährdet eine sichere Zukunft für Unternehmen und Menschen
in Deutschland und Europa. Katherina Reiche ist gefangen im fossilen
Denken, aus dem sie stammt", sagten die beiden Grünen-Politiker. Es sei
an der Zeit, dass sich Reiche vom Lobbydenken befreie, so die
Oppositionspolitiker.
Die Grünen fordern dagegen eine Strategie
von der Wirtschaftsministerin: "Katherina Reiche muss jetzt in
Zusammenarbeit mit Unternehmen und Verbraucherorganisationen einen Plan
erarbeiten, um auf eine Eskalation der Energiekrise jederzeit
vorbereitet zu sein und zeitnah öffentlich transparent darüber zu
informieren", sagten Verlinden und Audretsch. Zudem müssen die
erneuerbaren Energien weiter ausgebaut und die Elektromobilität
vorangetrieben werden. Die Vize-Fraktionschefs warnten: "Katherina
Reiche darf Deutschland und Europa nicht weiter in die Abhängigkeit von
Diktatoren und Autokraten, von Putin, Trump oder den Mullahs im Iran
treiben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur