Rainer lässt Ausnahmen vom Mindestlohn weiter prüfen

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Bundesagrarminister Alois Rainer (CSU) lässt weiterhin die Möglichkeit von Ausnahmen beim Mindestlohn für landwirtschaftliche Saisonarbeiter prüfen. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hatte den ursprünglich vom Deutschen Bauerverband stammenden Vorstoß mit Verweis auf rechtliche Bedenken zurückgewiesen. Der Bundeslandwirtschaftsminister verwies dagegen auf die Sorgen der Landwirte.
"Gerade im Sonderkulturanbau haben die viele Saisonarbeitskräfte und
wenn der Mindestlohn in dieser Geschwindigkeit auf 15 Euro ansteigt,
haben die ein Riesenproblem", sagte Rainer der Sendung "Frühstart" von
RTL/ntv am Donnerstag. Daher lasse sein Ministerium prüfen, ob eine
rechtliche Ausnahme möglich sei. "Wir haben ja nichts gewonnen, wenn die
damit aufhören und Erdbeeren, Spargel oder andere Sonderkulturen aus
anderen Ländern zu uns kommen", sagte der CSU-Politiker.
Für den
Fall, dass sich Ausnahmen beim Mindestlohn rechtssicher ergeben,
kündigte Rainer eine Diskussion mit dem sozialdemokratischen
Koalitionspartner an. Er wisse um die Bedeutung des Mindestlohns für die
SPD. "Wir versuchen aber dann mit Argumenten, gerade im Bereich der
Landwirtschaft, wenn es geht, zu entschärfen."
Der
Landwirtschaftsminister verteidigte die Aufhebung der
Stoffstrombilanzverordnung. Umweltverbände hatten alarmiert reagiert und
vor vermehrter Überdüngung und steigender Trinkwasserbelastung gewarnt.
Rainer sagte, die bisherige Verordnung habe nicht viel außer
bürokratischer Belastung für die Landwirte gebracht. Man werde nun die
Düngeverordnung "praxisnah und tauglich" gestalten, damit die
Vorschriften für die Landwirte machbar sind und das Grundwasser
geschützt werde. Die Strombilanzverordnung war eingeführt worden, um ein
Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission wegen Verstößen gegen
die Nitratrichtlinie aufgrund einer jahrelangen Überschreitung von
Grenzwerten für Grundwasser abzuwenden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur