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Missbrauchsbeauftragte: "Respektlos und in meinen Augen menschenverachtend, wenn der Staat heute Leistungen oder Entschädigungen verweigert"

Freigeschaltet am 07.07.2025 um 06:55 durch Sanjo Babić
Kerstin Claus (2022)
Kerstin Claus (2022)

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, fordert eine staatlich finanzierte Grundrente für ehemalige Heimkinder. "Österreich geht da mit gutem Beispiel voran und zahlt ehemaligen Heimkindern 300 Euro monatlich. Das halte ich für angemessen", sagte Claus der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

In den 1950er- und 1960er-Jahren waren in der Bundesrepublik und in der DDR Schätzungen zufolge bis zu 800.000 Kinder und Jugendliche in Heimen untergebracht. Betroffene berichten von systematischer Gewalt - darunter Zwangsarbeit, psychische und physische Misshandlung sowie sexualisierte Übergriffe. "Und das Unrecht setzt sich fort bis heute: Weil Kinderarbeit verboten war, konnten Betroffene später keine Rentenansprüche geltend machen. Das heißt, sie wurden doppelt entrechtet - in ihrer Kindheit und im Alter", kritisierte Claus.

Zudem hätten viele ehemalige Heimkinder aufgrund ihrer Erfahrungen nie im Berufsleben Fuß gefasst und lebten in Altersarmut. Die Missbrauchsbeauftragte rief den Staat zu schneller Hilfe auf: "Gerade weil die betreffenden Personen heute in schon fortgeschrittenem Alter sind, braucht es vor allem eine schnelle und damit pragmatische Lösung."

Mit Blick auf bislang ausbleibende staatliche Entschädigungen sprach Claus in der "NOZ" von einem schweren Versäumnis. Es sei respektlos und menschenverachtend, "wenn der Staat heute Leistungen oder Entschädigungen mit diesem Fokus verweigert." Die Verantwortung liege klar beim Staat, betonte Claus. Dieser habe Kinder in kirchliche und freie Trägerheime gegeben, aber kaum kontrolliert, was dort geschehe.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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