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Rassismus-Debatte SPD-Politiker Edathy beklagt ausländerfeindliche Ressentiments in der Politik

Archivmeldung vom 09.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sebastian Edathy Bild: edathy.de
Sebastian Edathy Bild: edathy.de

Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestages, Sebastian Edathy (SPD), hat vor dem Hintergrund der jüngsten Debatte um Äußerungen des hessischen Integrationsministers Jörg-Uwe Hahn (FDP) ausländerfeindliche Ressentiments auch im Politikbetrieb beklagt. "Mein Vater war gebürtiger Inder, meine Mutter stammte aus Mecklenburg; ersteres scheint man öfter zu bemerken als letzteres", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung".

"Problematischer als der Rassismus, der mir Woche für Woche aus eindeutig rechtsextremen Briefen entgegenschlägt, sind die unterschwelligen Ressentiments. So sagte mir ein vermeintlich wohlwollendes Mitglied meiner Partei, als ich 1998 erstmals für den Bundestag kandidierte, man müsse abwarten, wie ,ein Bewerber mit dunklem Teint' ankomme. Da müsse man nun durch, seufzte er." In seiner ersten Wahlperiode habe er sein Büro zudem am Ende eines Flures gehabt, so der SPD-Politiker. Das habe einen inzwischen ausgeschiedenen älteren Fraktionskollegen aus dem Rheinland dazu ermuntert, ihn monatelang mit den Worten "Ah, der Kollege vom Ende des Ganges!" zu begrüßen und sich dabei halb totzulachen. Edathy teilte ihm daraufhin nach eigenen Worten mit, als Hannoveraner komme er von der Leine. "Ich empfahl ihm, bei Gelegenheit in den Rhein zu springen und über sein Verhalten nachzudenken."

FDP will Rassismus-Debatte offensiv führen

Nach den Äußerungen des hessischen Integrationsministers Jörg-Uwe Hahn zum "asiatischen Aussehen" von FDP-Chef Philipp Rösler wächst die Zahl der Liberalen, die für eine breite Auseinandersetzung mit dem Rassismus in Deutschland plädieren. "Wir sollten diese Debatte offensiv führen", sagte der Generalsekretär der NRW-FDP, Marco Buschmann, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Jeder, der sich auf die öffentliche Bühne begebe, könne schlimmen Anfeindungen ausgesetzt sein. "Der Rassismus gehört leider immer noch dazu", betonte Buschmann. Der FDP-Arbeitsmarktexperte Johannes Vogel sagte, er sei zwar stolz darauf, in einem Land zu leben, das von einer Frau an der Regierungsspitze, einem homosexuellen Außenminister und einem Vizekanzler mit asiatischen Wurzeln regiert werde. "Doch wer glaubt, dass das bereits alle Bürger so sehen, der redet mit zu wenigen Menschen oder macht sich etwas vor", sagte Vogel. Um das zu ändern, sei es gut, darüber auch wirklich zu sprechen. "Deshalb ist die Debatte richtig", hob Vogel hervor.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung / Rheinischen Post (ots)

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