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ZDF-Politbarometer September II 2005 Schröder deutlich vor Merkel

Archivmeldung vom 09.09.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In der politischen Stimmung legt die SPD in der Woche nach dem TV- Duell erneut deutlich zu und kommt jetzt auf 38 Prozent (plus 4). Die CDU/CSU verliert und erreicht noch 40 Prozent (minus 2), die Grünen verbessern sich leicht und kommen jetzt auf 7 Prozent (plus 1). Die FDP hingegen verliert leicht und erreicht jetzt 6 Prozent (minus 1). Auch die Linkspartei.PDS verliert und kommt jetzt wieder auf 7 Prozent (minus 1).

Wenn schon am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie taktische Überlegungen der Wähler stärker zur Geltung. Auch gut eine Woche vor der Wahl können sich politische Stimmung und nachfolgendes Wahlergebnis noch deutlich unterscheiden. So lag die SPD in der politischen Stimmung in der entsprechenden Woche vor der Bundestagswahl 2002 zehn Prozentpunkte vor der CDU/CSU – bei der Wahl erreichten dann SPD und CDU/CSU identische Ergebnisse. All diese Effekte berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die SPD käme danach auf 34 Prozent (plus 2), die CDU/CSU auf 41 Prozent (minus 2), die Grünen auf 7 Prozent, die FDP ebenfalls auf 7 Prozent und die Linkspartei.PDS erhielte 8 Prozent. Die sonstigen Parteien zusammen 3 Prozent (alle unverändert). Mit jetzt 48 Prozent würde eine schwarz-gelbe Koalition knapp die notwendige parlamentarische Mehrheit von 48,5 Prozent verfehlen. Lediglich eine große Koalition oder eine rot-rot-grüne Koalition wären mehrheitsfähig. Auch jetzt – gut eine Woche vor der Wahl – geben 22 Prozent an, dass sie sich noch nicht sicher sind, ob und wen sie letztlich wählen wollen. 72 Prozent meinen, es sei noch nicht klar, wer die Wahl gewinnt, 65 Prozent tippen allerdings auf einen Sieg der Union.

Bei der Frage nach dem gewünschten Kanzler kommt Gerhard Schröder jetzt auf 53 Prozent (plus 4) und Angela Merkel auf 40 Prozent (minus 1). Lediglich die über 60-jährigen Männer sprechen sich mit einer sehr knappen Mehrheit für Angela Merkel aus. Selbst bei den über 60-jährigen Frauen, eigentlich eher eine der Union zugewandte Gruppe, die fast jeden fünften Wähler stellt, liegt Schröder deutlich vor Merkel. Weiterhin ist jedoch eine Mehrheit von 54 Prozent (Aug: 60 Prozent) mit der Bundesregierung unzufrieden, und nur 38 Prozent (Aug: 34 Prozent) sagen, die Bundesregierung mache ihre Sache eher gut. Auf die Frage, ob es eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung besser machen würde, erwarten die meisten (50 Prozent) keinen Unterschied, 29 Prozent glauben, die Union würde es besser machen, und 17 Prozent meinen, sie würde es schlechter machen als die rot-grüne Bundesregierung.

Wenn es um die Frage geht, welche Regierung am ehesten die drängenden Probleme in Deutschland lösen kann, ergibt sich keine klare Entscheidung: Eine große Koalition halten 35 Prozent für am besten geeignet, 31 Prozent eine Koalition aus CDU/CSU und FDP, nur 17 Prozent bevorzugen hier eine rot-grüne Regierung. Dabei fällt auf, dass die meisten SPD-Anhänger für eine große Koalition plädieren (46 Prozent) und nur 38 Prozent Rot-Grün für am besten geeignet halten. Bei den Anhängern der CDU/CSU sprechen sich 72 Prozent für eine schwarz-gelbe Koalition aus und nur 22 Prozent für eine große Koalition. Hauptsächlich Schuld tragen für die zurzeit hohen Benzinpreise nach Meinung von 70 Prozent der Befragten die Ölkonzerne, für 16 Prozent ist dafür hauptsächlich die Bundesregierung verantwortlich, und nur für 9 Prozent liegt die Ursache im Hurrikan an der Südküste der USA. Neu in der Liste der zehn wichtigsten Politiker und Politikerinnen ist jetzt Friedrich Merz, während Roland Koch nicht mehr dazugehört. Auf Platz eins weiterhin Christian Wulff mit einem leicht besseren Durchschnittswert von 1,6 auf der Skala von minus fünf bis plus fünf (Sept. I: 1,5). Danach auf Platz zwei jetzt Gerhard Schröder mit 1,2 (Sept. I: 1,1) unmittelbar vor Friedrich Merz ebenfalls mit 1,2. Knapp dahinter Angela Merkel mit unveränderten 1,0. Joschka Fischer jetzt nur noch auf Platz fünf mit 0,9 (Sept. I: 1,2). Danach mit deutlichem Abstand Franz Müntefering mit 0,3 (Sept. I: 0,4). Danach unverändert im negativen Bereich mit minus 0,4 Guido Westerwelle und Edmund Stoiber mit minus 0,7. Am Schluss die beiden Spitzenkandidaten der Linkspartei.PDS, Gregor Gysi mit unveränderten minus 1,1 und Oskar Lafontaine mit minus 1,9 (Sept. I: minus 2,0).

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 6. bis 8. September 2005 bei 1.299 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch geführt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer gibt es am Freitag, 23. September 2005, nach dem "heute-journal".

Quelle: Pressemitteilung ZDF

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