Bund und Länder vereinbaren Dialog über drohende Steuerausfälle
Nachdem die Bundesländer gegen Einnahmeausfälle durch das geplante Steuerpaket der Bundesregierung protestiert haben, hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit den Ländern Gespräche über mögliche Hilfen vereinbart. Einen konkreten Vorschlag soll eine Arbeitsgruppe bis zur kommenden Woche vorlegen.
Man wisse, dass der sogenannte "Investitionsbooster" zu Steuerausfällen
bei Bund, Ländern und Gemeinden führe, sagte Merz am Mittwoch bei einer
Pressekonferenz im Anschluss an seine erste Ministerpräsidentenkonferenz
als Kanzler. "Deswegen brauchen wir hier eine gemeinsame große
Kraftanstrengung und auch einen Schulterschluss zwischen Bundesländern
und Gemeinden. Wir werden deshalb in den nächsten Tagen noch in einen
weiteren strukturierten Dialog eintreten, um auch zukünftig eine faire
Bund-Länder-Finanzbeziehung zu gewährleisten."
Er habe die
Ministerpräsidenten gebeten, das Steuerprogramm am 11. Juli im Bundesrat
zu verabschieden, sagte Merz. Sachsens Ministerpräsident Michael
Kretschmer (CDU) erklärte, man müsse der deutschen Wirtschaft wieder auf
die Beine helfen. "Wir sind einig, dass dieses Gesetzespaket einen
Beitrag dazu leisten kann." Zugleich könne man den Kommunen sagen, dass
man eine Entlastung für sie organisieren werde. Neben dem
"Investitionsbooster" brauche es zusätzlich einen
"Deregulierungsbooster".
Merz verwies darauf, dass den Ländern
und Kommunen aus dem geplanten Sondervermögen des Bundes für
Infrastruktur insgesamt 100 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt
werden sollen. "Die Gesetzgebung dazu ist auf dem Weg und wird dann auch
zwischen Bund und Ländern abgestimmt und einvernehmlich geschlossen",
sagte der Kanzler.
Quelle: dts Nachrichtenagentur