Linke schlägt Union Zusammenarbeit bei bestimmten Reformen vor

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Die Fraktionsvorsitzende der Linken Heidi Reichinnek hat der Union vorgeschlagen, bei der Reform der Schuldenbremse und der Wahl von Richtern für das Bundesverfassungsgericht zusammenzuarbeiten. "Wir sind zu Gesprächen auf Augenhöhe bereit, wenn es um reelle Veränderungen im Sinne der Mehrheit geht", sagte Reichinnek der "taz" am Mittwoch.
Sie nannte dabei die Reform "oder besser noch Abschaffung" der
Schuldenbremse und die Wahlen für Richter am Bundesverfassungsgericht.
Anlass
für die Äußerungen Reichinneks ist, dass die Union im Bundestag bei der
Wahl von Friedrich Merz mit der Linken kooperiert hatte, um eine
zweiten Wahlgang noch am selben Tag zu ermöglichen. Für
Verfassungsänderungen und die Wahl von Richtern für das
Bundesverfassungsgericht wird zudem eine Zweidrittelmehrheit benötigt.
Dafür braucht die neue Regierung aus Union und SPD neben den Grünen auch
die Linke - oder die AfD.
Die Union werde "ihre ideologischen
Scheuklappen ablegen müssen", so Reichinnek. Dem neuen Kanzler dürfe
klar sein, dass er in einigen Fragen nicht an einer Zusammenarbeit mit
der Linken vorbeikommen werde, erklärte sie. Der
Unvereinbarkeitsbeschluss der Union sei ohnehin immer unangebracht
gewesen, nun sei er für sie auch nicht mehr praktikabel. "Wenn es um
konkrete Verbesserungen für den Alltag der Menschen geht, haben wir
schon immer gesagt, dass wir zu konstruktiven Gesprächen mit allen
demokratischen Fraktionen bereit sind - so auch mit der Merz-Regierung",
so Reichinnek weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur