Grüne wollen strengeren Hitzeschutz für Arbeitnehmer

Bild: Eigenes Werk /OTT
Die grüne Bundestagsfraktion fordert die Arbeitgeber angesichts der aktuellen Hitzewelle zu Hitzeschutzmaßnahmen auf und plädiert bei Nichtbeachtung für hitzefrei für Arbeitnehmer. "Wir wollen, dass Arbeitgeberinnen und -geber ab 26 Grad am Arbeitsplatz Maßnahmen ergreifen müssen, die dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten dienen", heißt es in einer Beschlussvorlage des Fraktionsvorstandes, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
"Dies könnten beispielsweise angepasste Arbeitszeiten sein, längere und
bezahlte Pausen, Verschattung und Sonnenschutz, Ventilatoren oder die
kostenlose Bereitstellung von Getränken." Dabei müsse der Maßnahmenmix
zur Tätigkeit und zum Arbeitsort passen.
Weiter heißt es: "Kommen
Arbeitgebende dieser Verpflichtung zum Hitzeschutz nicht in
angemessener Weise nach, müssen die Arbeitnehmenden ein Recht auf
hitzefrei haben. Das gebietet der Gesundheitsschutz, dieses individuelle
Recht wollen wir gesetzlich verankern. In Betriebsvereinbarungen
zwischen Beschäftigten und Arbeitgeberinnen und -gebern sollten
passgenaue Lösungen zu Hitzeschutz und Hitzefrei getroffen werden."
Die
Grünen im Bundestag fordern angesichts der besonderen Probleme in
Krankenhäusern und Pflegeheimen zudem, "dass der Bund gemeinsam mit den
Ländern das Förderprogramm Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen
ausweitet". Er müsse 200 Euro pro pflegebedürftige Person für den Einbau
von Klima- und Hitzeschutzmaßnahmen bereitstellen. "Das ist gut
investiertes Geld in unsere Gesundheit." Und schließlich plädiert die
Fraktion für 250 zusätzliche Projekte für die Klimaanpassung urbaner und
ländlicher Räume. Sie will hierfür 650 Millionen Euro aus dem
Bundeshaushalt bereitstellen.
Allerdings schreiben die führenden
Bundestagsabgeordneten der Ökopartei in dem Papier: "Die beste Vorsorge
gegen gefährliche Hitze ist konsequenter Klimaschutz."
Zuletzt
hatte der Linken-Vorsitzende Jan van Aken in einem Aktionspapier eine
Art hitzefrei am Arbeitsplatz angemahnt. Schon ab 26 Grad Celsius am
Arbeitsplatz solle die tägliche Arbeitszeit um ein Viertel verkürzt
werden, schrieb er unter dem Titel "Hitzeschutz ist Arbeitsschutz -
jetzt handeln".
Quelle: dts Nachrichtenagentur