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Boris Palmer zu Flüchtlingsstreit: "Härte von der CSU, Humanität und Klugheit von den Grünen."

Archivmeldung vom 15.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Boris Palmer Bild: Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg, on Flickr CC BY-SA 2.0
Boris Palmer Bild: Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg, on Flickr CC BY-SA 2.0

Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer wirbt für eine Einigung mit der CSU im Flüchtlingsstreit. "Ich könnte ganz gut damit leben, wenn die CSU in einer Jamaika-Koalition den Innenminister stellt und konsequent die Abschiebung von Straftätern und Menschen ohne Aufenthaltsrecht durchsetzt", sagte Palmer im Interview mit dem stern, der am Donnerstag erscheint. Im Gegenzug müssten die Grünen für ein Einwanderungsgesetz sorgen, dass es Menschen trotz Ablehnung ihres Asylantrags erlaubte, zu bleiben, wenn sie Deutsch lernen, eigenes Geld verdienen und die Gesetze achten würden. "Härte an der richtigen Stelle von der CSU, Humanität und Klugheit von den Grünen. Ich hielte das für eine gute Kombination", so Palmer.

Auch Abschiebungen nach Afghanistan hält der Tübinger OB weiterhin für notwendig. Andernfalls würde man die Botschaft senden: "Du musst es nur nach Deutschland schaffen, dann kannst du dort in jedem Fall bleiben", so Palmer. "So produzieren wir neue Flüchtlingsströme."

Die gesellschaftliche Debatte über Migration werde nicht offen geführt, beklagt Palmer. "Menschen sagen über Flüchtlinge oft nicht, was sie wirklich denken." Viele würden "soziale Ausgrenzung und Stigmatisierung" fürchten. Dies sei das "Einfallstor für Populisten", so Palmer. "Man muss die Tatsachen nüchtern und gelassen aussprechen, dann hat die AfD nicht die Chance, den Eindruck zu erwecken, nur sie würde die wahren Probleme erkennen und ansprechen."

Der Grüne fordert zudem eine neue Debatte über eine deutsche Leitkultur. Man müsse sich sowohl über die eigene Identität verständigen als auch "Grenzen der Belastbarkeit definieren", so Palmer. Andernfalls entstünden neue Parallelgesellschaften. "Da hat die CSU einfach recht." Er warnte davor, dass Bürger Flüchtlinge als Konkurrenten wahrnehmen könnten, etwa bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum. "Das ist potenziell Sprengstoff für den sozialen Frieden", so Palmer.

Mit seinen migrationskritischen Äußerungen stieß Boris Palmer bereits in der Vergangenheit auf harsche Kritik aus seiner Partei. "In Teilen hat es da eine starke Entfremdung gegeben", sagte Palmer. Auch wenn er in beim Thema Zuwanderung CSU-Positionen teile, bleibe er ein "waschechter Ökologe".

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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