Linnemann erwartet Lösung des Richterwahlstreits
Die in letzter Minute abgesetzte Richterwahl hat die Regierungskoalition von Union und SPD nach Ansicht von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann nicht nachhaltig beschädigt.
Zwar sei, wie auch zuvor beim Stromsteuer-Kompromiss, "die interne
Kommunikation nicht gut gelaufen", man wolle jedoch "aus diesen
Anfangsschwierigkeiten lernen" und "nun in der Koalition hinter den
Kulissen und in aller Ruhe zu einer breit getragenen Lösung kommen",
sagte er dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Es helfe "niemandem von
uns, mit dem Finger auf den jeweils anderen zu zeigen" Ohne Details
einer möglichen neuen Vereinbarung nennen zu wollen, sagte Linnemann:
"Wir kriegen das hin."
Gegen die bisher von der SPD nominierte
Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf gebe es "viele ernstzunehmende
Einwände, unter anderem von den Kirchen, aber auch von Juristen und
Medizinethikern", so der CDU-Generalsekretär zur Ablehnung in der
Unionsfraktion: "Die Mär, man habe sich von Extremisten beeinflussen
lassen, weise ich strikt zurück."
Mit scharfen Worten wandte er
sich auch gegen den unter anderem von der ehemaligen Grünen-Chefin
Ricarda Lang erhobenen Vorwurf, dass Unionsfraktionschef Jens Spahn
bewusst ein Ende der schwarz-roten Koalition herbeiführen wolle, um den
Weg für eine Zusammenarbeit mit der AfD zu ebnen. "Das ist eine perfide
Unterstellung und ich bin mir ziemlich sicher, dass Frau Lang das auch
weiß", so Linnemann: "Jeder mit Verantwortung in der CDU weiß, dass die
AfD uns zerstören will." Auch der Unionsfraktionschef bekräftige diese
Haltung und die klare Beschlusslage der CDU immer wieder: "Jens Spahn
arbeitet Tag und Nacht für den Erfolg dieser Koalition."
Quelle: dts Nachrichtenagentur