Mieterbund fordert schärfere Eingriffe in den Wohnungsmarkt

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Die neue Präsidentin des Deutschen Mieterbunds, Melanie Weber-Moritz, verlangt von der Bundesregierung schärfere Eingriffe in den Wohnungsmarkt. Die Mietpreisbremse zu verlängern, sei richtig gewesen, sagte Weber-Moritz der Wochenzeitung "Die Zeit", "aber bei der Mietenregulierung muss noch viel mehr passieren.
Die Mietpreisbremse lässt sich zu leicht umgehen, etwa durch
umfangreiche Sanierungen oder möblierte Wohnungen." Dies lasse sich
durch kleine gesetzliche Änderungen verhindern. Außerdem sollten
Grundsteuern und CO2-Abgaben fürs Heizen künftig nicht mehr auf die
Mieter umgelegt werden dürfen.
Zwar müssten auch die Baukosten
sinken, so die Verbandschefin, "solange der Neubau die Wohnungsmärkte
aber nicht spürbar entlastet, müssen wir gleichzeitig Mieter weiter
schützen, denn es gibt keine Ausweichmöglichkeiten, schon gar keine
bezahlbaren". Dass eine schärfere Regulierung zum Investitionshindernis
für den Neubau werden könne, bestreitet sie: "Wohnraum anzubieten, lohnt
sich trotzdem. Die Rendite für Vermieter ist immer noch hoch genug."
Weber-Moritz
war am Donnerstag vergangener Woche zur neuen Präsidentin des Deutschen
Mieterbunds gewählt worden. Ihr Amtsvorgänger Lukas Siebenkotten
wechselt in den Ruhestand. Der Deutsche Mieterbund ist die
Dachorganisation von mehr als 300 örtlichen Mietervereinen mit 500
Beratungsstellen im ganzen Land.