Grüne und BUND bemängeln Experten-Bericht zu Verkehrs-Klimazielen
Ein Experten-Bericht, der dem Verkehrsministerium beim Erreichen der Klimaziele helfen soll, setzt nach Ansicht der Grünen im Bundestag und des Umweltverbands BUND die falschen Ziele. "In zu vielen Punkten bleibt der Bericht hinter dem Notwendigen zurück", sagte die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Swantje Michaelsen, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Umweltschädliche Förderungen wie das Dienstwagenprivileg, die
Steuervergünstigung für Diesel oder die Pendlerpauschale würden nicht
eindeutig hinterfragt. "Auch bei der Stärkung der Schiene und der
Sicherung der Finanzierung des Deutschlandtickets bleibt der Bericht
enttäuschend ungenau." Auf diese Weise könne die Bundesregierung den
Verkehrssektor nicht auf Klimakurs bringen, so Michaelis.
Die
Grünen-Politikerin verlangte: "Statt Geld in Steuergeschenke und neue
Autobahnen zu investieren, wie es der aktuelle Haushaltsentwurf
vorsieht, muss der Verkehrsminister dafür sorgen, dass Antriebs- und
Verkehrswende in Schwung kommen: durch eine verlässliche Finanzierung
der Schiene, einen klaren Rahmen für die E-Mobilität und die Förderung
von ÖPNV-, Rad und Fußverkehr."
Auch nach Ansicht des
BUND-Verkehrsexperten Jens Hilgenberg zeigt das Abschlusspapier nur
einen Ausschnitt möglicher Klimaschutzmaßnahmen: "Ordnungsrechtliche
Ansätze wie ein generelles Tempolimit wurden gar nicht erst zur
Diskussion gestellt."
Insbesondere im Bereich der Pkw und Lkw
fänden sich keine ausreichenden und zeitnah umsetzbaren Maßnahmen, um
die Klimaschutzziele im Verkehr einzuhalten. "Deshalb ist es umso
wichtiger, dass sich die Bundesregierung für ambitionierte EU-Regelungen
einsetzt", sagte Hilgenberg dem RND. Nur mit einem schnellen und
verlässlichen Umstieg auf den E-Antrieb, könne die nationale
Klimaschutzlücke im Verkehr so verkleinert werden, dass Strafzahlungen
an die EU vermieden würden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur