Verbraucherschützer offen für Digitalsteuer
Archivmeldung vom 30.05.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Eigenes Werk /OTT
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat sich offen für die Einführung einer Digitalsteuer für US-Internetkonzerne wie Google und Meta gezeigt. Der Staat habe "ein legitimes Interesse" daran, an den Gewinnen der großen Digital-Plattformen beteiligt zu werden, sagte Michaela Schröder, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik beim VZBV, dem "Handelsblatt".
Die Möglichkeiten für eine Besteuerungsgrundlage seien dabei vielfältig,
so Schröder. Aus Verbrauchersicht müsse Priorität haben, das
Geschäftsmodell der personalisierten Werbung so zu regulieren, dass es
den Schaden von Nutzern, Gesellschaft und Demokratie reduziert.
Schröder
begründete den Handlungsbedarf mit dem Geschäftsmodell der Konzerne,
das darin bestehe, Daten von Nutzerprofilen zu aggregieren, um
maßgeschneiderte Werbung ausspielen zu können. "Dieses Geschäftsmodell
stellt erwiesenermaßen eine Gefahr für die informationelle
Selbstbestimmung, das respektvolle Miteinander im Netz und die
Demokratie dar", sagte die VZBV-Expertin. "Gleichzeitig bilden die
großen Internetkonzerne oligopolartige Strukturen im digitalen
Werbemarkt, was sie große Gewinne erzielen lässt und den Wettbewerb
hemmt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur