Nouripour für AfD-Verbotsverfahren
Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) plädiert für einen Antrag auf ein Verbot der AfD. "Die Verfassungsorgane sollten dem Bundesverfassungsgericht den Auftrag geben, zu prüfen, ob die AfD verfassungswidrig ist", schreibt Nouripour in einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel".
"Ein mögliches Verbot ist dabei zu Recht keine politische Entscheidung,
sondern kann nur vom unabhängigen höchsten Gericht des Landes
ausgesprochen werden. Dies setzt jedoch voraus, dass die zuständigen
Verfassungsorgane - Bundesregierung, Bundestag oder Bundesrat - das
Gericht anrufen. Das sollten sie tun", so der Ex-Grünen-Chef.
Bei
der AfD gingen völkische, rassistische und menschenfeindliche
Äußerungen einher "mit Umsturzphantasien und Aufrufen, sich zu
bewaffnen", schreibt Nouripour: "Demokratische Wahlen werden aktiv
delegitimiert. Die AfD will unsere freiheitliche demokratische
Grundordnung ins Wanken bringen. Dem können wir nicht tatenlos zusehen."
Ein
mögliches Parteiverbot sei "dabei zurecht keine politische
Entscheidung, sondern kann nur vom unabhängigen höchsten Gericht des
Landes ausgesprochen werden", schreibt Nouripour: "Die Hürden dafür sind
zurecht hoch. Und ja eine solche Prüfung wird seine Zeit brauchen und
ist nicht ohne Risiko, die Entscheidung des Verfassungsgerichts steht
mitnichten schon im Vorhin fest."
Vermeintliche wahltaktische
Überlegungen dürften in dieser Frage keine Rolle spielen, schreibt der
Grünen-Politiker: "Dafür steht zu viel auf dem Spiel. Es geht um den
Schutz und Bestand der verfassungsgemäßen Ordnung der Bundesrepublik.
Wenn es mehr als hinreichende Zweifel gibt, die in diesem Falle sogar
vom Verfassungsschutz kommen, besteht Handlungspflicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur