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Studie: Abwanderung begünstigt AfD-Wahlergebnisse

Archivmeldung vom 08.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
De-Industrialisierung in Deutschland (Symbolbild)
De-Industrialisierung in Deutschland (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Je stärker Regionen in den vergangenen drei Jahrzehnten von Abwanderung betroffen waren, desto höher fallen heute die Wahlergebnisse der AfD aus. Diesen Zusammenhang weist eine Studie des Mercator Forums Migration und Demokratie (Midem) nach, die am Dienstag in Dresden veröffentlicht wird und über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.

Der Studie zufolge besteht der Zusammenhang zwischen Abwanderung und AfD-Wahlerfolgen auch unabhängig von anderen Gegebenheiten vor Ort wie Bevölkerungsdichte, Bruttoinlandsprodukt pro Kopf oder Arbeitslosenquote. Die Wissenschaftler um Midem-Direktor Hans Vorländer haben für die Studie Wanderungsbewegungen der vergangenen drei Jahrzehnte auf Ebene von Kreisen und kreisfreien Städten ausgewertet und mit dem Ergebnis der Europawahl 2019 verglichen.

Im Osten Deutschlands lässt sich der Zusammenhang zwischen Abwanderung und Wahlerfolgen der AfD besonders häufig nachweisen, weil von dort in den vergangenen 30 Jahren besonders viele Menschen abgewandert sind. Im Westen ist der Zusammenhang dafür noch deutlicher ausgeprägt. Vor allem mit Blick auf Ostdeutschland schlägt die Abwanderung der jüngeren Zeit ins Kontor. "Dabei zeigt sich, dass nicht etwa die Abwanderung unmittelbar nach der Wiedervereinigung, sondern jene nach der Jahrtausendwende nachhaltig die politisch-kulturelle Landschaft der neuen Bundesländer beeinflusst hat", schreiben die Autoren.

Die durchschnittlichen Effekte in Zahlen: Pro Prozentpunkt, den ein Kreis zwischen 2006 und 2010 an negativer Wanderungsrate aufweist, fällt das Wahlergebnis der AfD um 0,5 Prozentpunkte höher aus als in einem Kreis, in dem im gleichen Zeitraum ein Prozent der Bevölkerung weniger abwanderte. Das heißt, ohne die Abwanderung wäre im betreffenden Landkreis das AfD-Ergebnis um 0,5 Prozentpunkte niedriger ausgefallen. Zur weiteren Verdeutlichung: Als Nettowanderungsrate oder Wanderungsbilanz bezeichnet man den Unterschied zwischen der Zahl der Menschen, die in eine Region ziehen und der Zahl der Abwanderer. "Dieses Ergebnis legt nahe, dass die Stärke der AfD auch mit den Verlustgefühlen der Zurückgebliebenen zu tun hat, die vor Ort die Folgen einer Ausdünnung der sozialen Infrastruktur spüren. Die damit verbundene Frustration kann sich die AfD zunutze machen", sagte Vorländer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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