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Gabriel: Doppelbelastung als Vater und Bundeskanzler wäre unvereinbar

Archivmeldung vom 30.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Sigmar Gabriel Bild: spd.de
Sigmar Gabriel Bild: spd.de

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel ist sich nicht sicher, ob er der Doppelbelastung zwischen Vaterrolle und Parteivorsitz gerecht werden kann. Gabriel sagte "Bild am Sonntag": "Vor dieser Frage stehen ja viele Menschen, nicht nur die in Spitzenpositionen. Und wie alle anderen werde ich versuchen müssen, das jeden Tag immer wieder von vorne zu schaffen. Ich hoffe, dass ich das schaffe, aber sicher bin ich mir nicht." Gabriel, dessen Tochter Marie in diesem Monat geboren wurde, weiter: "Die Schwierigkeiten, einen Spitzenjob mit der Betreuung eines Kindes zu verbinden, sind nicht zu unterschätzen."

Künftig werde es zugunsten der Kindererziehung Abstriche in seinem politischen Terminkalender geben müssen. "Da werden künftig auch mal Termine ausfallen, wenn Marie krank ist und meine Frau arbeiten muss." Der SPD-Chef räumte jedoch ein, das der Großteil der Erziehung in den Händen seiner Lebensgefährtin liegen wird: "Weder meine Frau noch ich machen uns etwas vor: Völlig gerecht wird es bei der partnerschaftlichen Aufteilung der Aufgaben nicht zugehen, solange ich in einer politischen Spitzenposition bin." Gabriel zeigte sich von Maries Geburt überwältigt. Seine Tochter bedeute ihm "alles". Das klänge zwar "etwas pathetisch, aber irgendwie ist es schon so. Wie bei allen Eltern, so hat auch unser Leben einen völlig neuen Mittelpunkt bekommen "auch in der Nacht".

Gabriel will sich "so viel wie irgend möglich" um seine Tochter kümmern, "denn es ist ein wunderbares Geschenk, in meinem Alter noch einmal Vater werden zu dürfen." Für unvereinbar hält Gabriel eine Doppelbelastung als Vater und Bundeskanzler: "Die Funktion des Regierungschefs der größten Volkswirtschaft Europas lässt wenig Freiraum für irgendetwas anderes. Das geht nur, wenn der Partner oder die Partnerin sagt: Für ein paar Jahre akzeptiere ich das und halte dir den Rücken frei." Für Gabriel, der als möglicher Kanzlerkandidat seiner Partei gilt, stehe das Thema Kandidatur "aber jetzt nicht an". Wenn nach Gabriels geplanter drei monatiger Babypause im Sommer ab Herbst beide Elternteile wieder arbeiten müssen, will das Paar sich Unterstützung bei der Erziehung holen: "Wie in vielen anderen berufstätigen Familien auch werden wir es mit einer Mischung aus Kindertagesstätte, Großeltern, guter Organisation und Verzicht auf manches, was man sonst getan hätte, versuchen." Außerdem stehe in der SPD-Parteizentrale ein Wickeltisch bereit: "Andrea Nahles hat einen für ihre Tochter, und den darf ich nutzen, hat sie mir gesagt."

Für vorbildlich hält es Gabriel, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Öffentlichkeit mit ihrem Privatleben umgeht: "Der Ehemann von Frau Merkel ist für die Öffentlichkeit so gut wie nicht sichtbar. Ich finde es sehr angenehm, wie die beiden mit ihrem Privatleben umgehen." Einen ähnlich diskreten Umgang mit der Öffentlichkeit will Gabriel auch während des Bundestagswahlkampfs pflegen: "Und selbst wenn ich es nicht durchhalten sollte, meine Frau bestimmt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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