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Steigende Lebensmittelpreise und Vernichtung von Arbeitsplätzen durch Agro-Gentechnik

Archivmeldung vom 06.09.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Fast 80 Prozent der Verbraucher lehnen Genfood ab. Doch anstatt über eine Profilierung garantiert gentechnikfreier Lebensmittel die heimische Landwirtschaft zu unterstützen, sind Union und FDP offensichtlich entschlossen, den Einsatz der Agro-Gentechnik vorbehaltlos durchzusetzen. Kanzlerkandidatin Angela Merkel und der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle wollen mit der angekündigten Änderung des Gentechnikgesetzes Agro-Industrie und Gentechnikanwender zukünftig von ihrer Verantwortung entbinden.

Damit gefährden sie eine gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung in Deutschland. Der Erhalt von Arbeitskräften in der Lebensmittelwirtschaft ist dadurch ebenfalls bedroht. Das postulierte Job-Wunder durch die Agro-Gentechnologie ist nicht absehbar. Die erheblichen Zusatzkosten und Risiken möchten Union und FDP auf die betroffenen Bauern bzw. die Allgemeinheit übertragen. Eine einseitige Bevorzugung von Industrieinteressen führt nach Auffassung von Bioland mittelfristig zum Verlust von Wettbewerbsvorteilen der deutschen Land- und Lebensmittelwirtschaft in regionalen und internationalen Märkten für Lebensmittel ohne Gentechnik.

"Union und FDP ist es offensichtlich in keiner Weise bewusst, wie aufwändig und teuer es ist, die Erzeugung und Verarbeitung von GVO- und Nicht-GVO-Pflanzen zu trennen. Dazu kommen hohe Analyse-, Überwachungs- und Kontrollkosten. Sollte sich Frau Merkel durchsetzen befürchten wir konkret Preiserhöhungen für Lebensmittel", so Bioland Vorsitzender Thomas Dosch. Bioland kritisiert scharf die einseitige Klientelpolitik von schwarz/gelb: "Auch die Union und FDP müssen sicherstellen, dass durch den Anbau von Gen-Pflanzen verursachte Schadensfälle durch wirkungsvolle Koexistenzregelungen möglichst ausgeschlossen werden. Gentechnikfrei arbeitenden Betrieben dürfen durch Gentechnik weder Mehrkosten noch wirtschaftlicher Schaden entstehen. Einen Haftungsfond, in den alle Bauern und der Staat einzahlen, lehnen wir entschieden ab", so Dosch. Selbst die Versicherungswirtschaft sei offensichtlich nicht in der Lage, aufgrund des hohen Haftungsrisikos Versicherungsprodukte zur Schadensabsicherung anzubieten.

Bioland begrüßt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Aussage von Bundeskanzler Schröder im TV-Duell mit Frau Merkel, in dem er sich klar für die Anwendung des Verursacherprinzips ausgesprochen hat.

Angesichts weiterhin fehlender EU-weit geltender Regeln zur Koexistenz fordert Bioland verbindliche Anbau- und Kontrollregelungen für Gentechnik-Anwender. Vorbild könnten die Regelungen der getrennten Erzeugung von Bio- und Nicht-Bio-Lebensmittel sein. Hier wird vom Erzeuger bis zur Ladentheke regelmäßig und konsequent nach gesetzlichen Vorgaben kontrolliert. Was für den Biolandbau als umweltverträglichste Anbauform gilt, müsse für eine Risikotechnologie wie die Agro-Gentechnik erst Recht gelten.

Quelle: Pressemitteilung Bioland - Bundesverband

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