Arbeitgeber üben Kritik am geplanten Bundestariftreuegesetz
Das von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) geplante Tariftreuegesetz löst heftigen Widerstand in der Wirtschaft aus. "Statt Wettbewerb zu stärken, erstickt ein Tarifzwang Wettbewerb im Keim", sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, dem Focus.
Was als sozialpolitisches Instrument verkauft werde, entpuppe sich als
"bürokratisches Monstrum" mit teuren Folgen. "Der verordnete Tarifzwang
schadet gerade kleineren und mittleren Unternehmen, die sich vielfach
aus dem Wettbewerb um öffentliche Aufträge zurückziehen werden. Im
Ergebnis wird es noch schwieriger und langwieriger, Schulen und Straßen
zu bauen."
Die Bundesregierung plant zeitnah ein neues Gesetz,
wonach Aufträge auf Bundesebene ab einem Wert von 50.000 Euro nur noch
an Unternehmen mit Tarifbindung vergeben werden. Das war in der
Ampelzeit an der Blockade der FDP gescheitert.
Sachsen-Anhalts
Wirtschaftsminister und CDU-Präsidiumsmitglied Sven Schulze warnte
ebenfalls vor einem Aufwuchs von Bürokratie. "Aus Erfahrung von der
Länderebene kann ich sagen, dass ein Bundestariftreuegesetz sehr schnell
zu einem Bürokratiemonster werden kann. Auch wenn das gar nicht gewollt
ist." Schulze fügte hinzu: "Denn es hängen diverse Berichts- und
Nachweispflichten daran, die die Unternehmen zusätzlich belasten."
Schulze warnte die Koalition vor einem "Schnellschuss" und appellierte,
das Gesetz gut durchzudenken.
Quelle: dts Nachrichtenagentur