Berlins Regierender unterstützt Dobrindts Zurückweisungen

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Das Festhalten der Bundesregierung an Zurückweisungen auch Asylsuchender an den Grenzen trotz eines ersten Gerichtsentscheids stößt bei Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) auf Zustimmung.
Es gebe unterschiedliche Rechtsauffassungen, sagte Wegner dem
"Handelsblatt" mit Blick auf das Berliner Verwaltungsgericht, das die
Zurückweisung von drei Asylsuchenden für rechtswidrig erklärt hatte.
Dabei handle es sich um eine "Einzelfallentscheidung", die jetzt geprüft
werde. Er teile aber die Ansicht von Kanzler Friedrich Merz (CDU) und
Innenminister Alexander Dobrindt (CSU), dass Zurückweisungen "rechtlich
möglich" seien. "Wir müssen die irreguläre Migration nach Deutschland
endlich stoppen", sagte Wegner.
Für Wegner sind Zurückweisungen
nur ein Element, um die illegale Migration einzudämmen. Um das Ziel zu
erreichen, braucht es aus seiner Sicht "ein Bündel an Maßnahmen". Neben
Einschränkungen beim Familiennachzug und Rücknahmeabkommen mit
Herkunftsländern seien konsequente Abschiebungen, die Ausweisung in mehr
sichere Herkunftsländer und ein stärkerer Schutz an den EU-Außengrenzen
notwendig, sagte der CDU-Politiker. "Die Länder sind dazu bereit, es
fehlte in der Vergangenheit der Wille des Bundes, in der
Migrationspolitik umzusteuern." Die neue Bundesregierung habe diesen
Willen. "Ich will nicht, dass dauerhaft deutsche Grenzen durch die
Bundespolizei gesichert werden müssen."
Den derzeitigen Rückgang
der Migration nach Deutschland führt Wegner auch auf Entscheidungen der
früheren Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zurück. "Die
Bundespolizei hat unter der Ampel-Regierung begonnen, die Grenzen besser
zu schützen. Die Ankunftszahlen in Berlin sind seitdem zurückgegangen",
sagte er.
Aus Sicht Wegners muss der Zuzug weiter begrenzt
werden. "Die hohe Zahl der Geflüchteten erschwert die Integration",
sagte er zur Begründung. Es brauche dafür Personal, Begleitung,
Sprachförderung. "Dafür fehlen uns die Ressourcen", so der
CDU-Regierungschef. Daher müsse man sich nun auf diejenigen
konzentrieren, die wirklich schutzbedürftig seien. "Nur dann können wir
Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt auch leisten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur