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Jens Zimmermann, SPD, zu möglicher Wirecard-Insolvenz: "Es ist eigentlich nichts, was man in einem DAX-Unternehmen erwarten würde"

Archivmeldung vom 25.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jens Zimmermann (2014), Archivbild
Jens Zimmermann (2014), Archivbild

Foto: Martin Rulsch
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach einem milliardenschweren Bilanzskandal steht der Finanzdienstleister Wirecard vor der Pleite. Im Moment sei es noch zu früh zu sagen, was passiert ist und wie es passiert ist, sagte der Digital-Experte der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, am Donnerstag im Inforadio vom rbb.

Es gebe unterschiedliche Varianten: "Die eine ist, man hätte sehen müssen, dass das Geld dort gar nicht existiert. Aber es steht ja eine ganze Menge kriminelle Energie im Raum. Dass Unterlagen gefälscht wurden, dass offenbar auch den Wirtschaftsprüfern gegenüber vorgegeben wurde, dass das Geld dort existiert." Das sei nichts, was man in einem DAX-Unternehmen erwarten würde: "Da ist jetzt richtig kriminalistische Arbeit gefordert".

Es müsse auch geklärt werden, was die Absicht der Unternehmensleitung war, mit diesen Tricks zu arbeiten, so Zimmermann. Außerdem müsse man jetzt prüfen, ob Technologieunternehmen wie Wirecard nicht stärker von der Bankenaufsicht Bafin beaufsichtigt werden müssten. Man habe noch andere große internationale Technologieunternehmen, die in Finanzdienstleistungen unterwegs sind.

"Die Bafin überprüft erstmal und überwacht die Unternehmen, die der Gesetzgeber eben entsprechend da einstuft. Also deswegen muss man da jetzt erstmal schauen ob da was übersehen wurde, oder - und das scheint mir momentan am wahrscheinlichsten - dass wir über sehr sehr viel kriminelle Energie reden, über einen sehr sehr großen Betrug ... Dann ist es vor allem ein Fall für die Staatsanwaltschaft."

Jetzt, so Zimmermann, sei zu klären, was das Unternehmen wirklich noch wert ist. Es habe sehr umfangreiche Kundenbeziehungen weltweit, und es werde mit Sicherheit auch sehr viele attraktive Teile des Unternehmens geben, die möglicherweise auch von anderen Unternehmen aufgekauft würden. Deswegen sei zunächst zu klären, ob jenseits der Aktionäre überhaupt ein finanzieller Schaden entstanden ist. "Ansonsten haben wir da eine klare Reihenfolge derjenigen, die da haften. Ich glaube, wir werden sowohl in der Politik als auch in den Ministerien das Thema Regulierung von Technologieunternehmen auf den Finanzmärkten sehr schnell auf den Prüfstand stellen."

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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