Linnemann räumt Frauenmangel in CDU ein
Kurz vor dem Bundesdelegiertentag der Frauen-Union in der CDU am Wochenende hat Generalsekretär Carsten Linnemann den Frauenmangel in der Partei als Attraktivitätsproblem für die Christdemokraten unter Kanzler Friedrich Merz beschrieben. "Jeder in der CDU sollte in seinem Umfeld Frauen motivieren, Politik zu machen und Verantwortung übernehmen", sagte Linnemann dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Das müsse zu einer Selbstverständlichkeit werden. Linnemann bedauerte:
"In der Bundestagsfraktion haben wir nur 23 Prozent Frauen. Das ist
keine gute Werbung für die Partei, aber es hat schon ein Umdenken
stattgefunden."
Unfair für CDU-Frauen in Verantwortung nannte er
die Frage, warum in der Partei keine Frau auf den Führungsposten des
Parteivorsitzes, des Fraktionsvorsitzes und des Ersten Parlamentarischen
Geschäftsführers und des Generalsekretärs zu finden ist. "Wir haben
starke Frauen in der CDU in Führungspositionen - zum Beispiel Julia
Klöckner, Karin Prien, Katherina Reiche, Nina Warken, Ina Scharrenbach,
Christina Stumpp, Serap Güler, Franziska Hoppermann oder auch Ines Claus
in Hessen", sagte Linnemann. Er erklärte: "All diesen Frauen tun Sie
Unrecht, wenn Sie sie mit ihrer Frage ausblenden." Aber natürlich reiche
das noch nicht. In seinem Wahlkreis gebe es aber eine Kreisvorsitzende
und eine Europaabgeordnete.
Linnemann wird wie die
stellvertretende Parteivorsitzende Familienministerin Karin Prien am
Samstag beim Bundesdelegiertentag im baden-württembergischen Reutlingen
sprechen. Zur Neuwahl des Vorstands tritt Annette Widmann-Mauz nach zehn
Jahren nicht mehr an. Prien hatte den Frauenmangel zuletzt als "bitter"
bezeichnet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur