Grüne dringen auf Bleibeperspektive für Jesiden in Deutschland

Bild: Bernd Wachtmeister / pixelio.de
Zum elften Jahrestag des Völkermords an den Jesiden durch den "Islamischen Staat" (IS) im Irak dringen die Grünen auf eine Bleibeperspektive für Angehörige der Gruppe in Deutschland.
"Heute vor elf Jahren begann der sogenannte Islamische Staat in
Sindschar im Nordirak eine Kampagne, die auf die systematische
Auslöschung des jesidischen Volkes abzielte", heißt es in einer
gemeinsamen Mitteilung von Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge und
dem Sprecher für Menschenrechtspolitik der Grünen-Fraktion Max Lucks am
Samstagabend.
"2023 erkannte der Deutsche Bundestag diese
Verbrechen endlich als Völkermord an, der tausende Unschuldige das Leben
kostete und bei dem tausende Frauen und Kinder vergewaltigt, entführt
und versklavt wurden. Der Schmerz, die Trauer und der Schock dieser
Gräueltaten sitzen bis heute tief", heißt es darin weiter.
"Deutschland
ist die Heimat der weltweit größten jesidischen Diaspora", stellen
Dröge und Lucks fest. Es sei wichtig, dass man Jesiden "einen sicheren
Zufluchtsort und ein neues Zuhause" bieten könne, erklären sie.
"Schutzsuchende Familien abzuschieben ist inhuman. Wenn dabei sogar
gerichtliche Eilentscheidungen ignoriert werden, ist das eine nicht
hinnehmbare Beeinträchtigung der Rechtsstaatlichkeit und gefährliche
Symbolpolitik auf dem Rücken der Allerschwächsten", so die
Grünen-Politiker.
Deshalb bringe man als
Grünen-Bundestagsfraktion einen Gesetzesentwurf auf den Weg, um Jesiden,
die vom Völkermord betroffen waren, "in Deutschland eine langfristige
Bleibeperspektive zu ermöglichen", kündigen sie an. "Damit ihnen keine
Abschiebung mehr in das Land ihrer Peiniger droht und damit sie in
Frieden, Freiheit und Würde leben können. Dafür setzen wir Grüne uns ein
- und wir erwarten, dass sich auch die Bundesregierung zu Deutschlands
besonderer Verantwortung gegenüber diesen Menschen bekennt", drängen
Dröge und Lucks.
Quelle: dts Nachrichtenagentur