Unmut über Reiche wächst in SPD
In der SPD wächst der Unmut über Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). Ihr Vorstoß zur Erhöhung des Renteneintrittsalters verfehle den Kern des Problems und sei unterkomplex, kritisieren SPD-Abgeordnete vom konservativen Seeheimer Kreis, wie der "Spiegel" berichtet.
Reiche müsse sich "stärker ihren Kernaufgaben als Wirtschaftsministerin
widmen", fordern der Seeheimer-Sprecher Dirk Wiese und Esra Limbacher,
Generalsekretär der Saar-SPD. "Wer ernsthaft darüber nachdenkt, dass
Menschen künftig bis ins hohe Alter arbeiten sollen, muss sich auch mit
der Realität auf dem Arbeitsmarkt beschäftigen."
Die
Sozialdemokraten bemängeln auch die Handelseinigung der Europäischen
Kommission mit der US-Regierung. Der Deal sei angesichts der
50-Prozent-Zölle auf Stahl ein Risiko für eine Schlüsselindustrie.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen müsse nachverhandeln. Von
Wirtschaftsministerin Reiche erwarten die SPD-Abgeordneten "Handeln
statt Worte". Sie müsse Stahlkonzerne und Gewerkschaften zu einem
Stahlgipfel einladen und einen Fahrplan für bezahlbare Energiepreise
vorlegen. Die Bundesregierung dürfe "nicht tatenlos zusehen, wie unsere
Stahlindustrie den Anschluss verliert".
Quelle: dts Nachrichtenagentur