Rhein begrüßt Neureglung für sichere Herkunftsstaaten

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Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) begrüßt die Pläne der Bundesregierung, Länder künftig ohne Einbezug von Bundestag und Bundesrat als sichere Herkunftsstaaten einzustufen. "Das ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Steuerung und Begrenzung der irregulären Migration", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel".
Am Donnerstag hatte die schwarz-rote Koalition einen entsprechenden
Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht. Rhein hält das Konzept sicherer
Herkunftsstaaten für sinnvoll. "Eine Einstufung als sicherer
Herkunftsstaat signalisiert den Menschen, dass sie sich erst gar nicht
auf den oft sehr gefährlichen Weg zu uns machen müssen, weil sie keinen
Anspruch auf Schutz haben", sagte der hessische Ministerpräsident.
In
der Ministerpräsidentenkonferenz habe man mehrfach darauf hingewiesen,
die Liste der Herkunftsstaaten auszuweiten. "Denn nur so können wir uns
der enormen Herausforderung widmen, die sich bei uns im Land stellt: der
Integration der Menschen mit Bleiberecht", sagte Rhein. In der
Vergangenheit war eine Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten jedoch
meistens am Veto der Grünen gescheitert.
Dort kritisiert man den
Gesetzentwurf scharf. "Wer so handelt, rüttelt an den Grundpfeilern
unseres Rechtsstaatsprinzips", sagte Filiz Polat, Parlamentarische
Geschäftsführerin der Grünen, der Zeitung. Sie kritisierte, dass die
Bundesregierung Parlament und Länder umgehen wolle. "Die Mitwirkung
unserer Verfassungsorgane ist aber kein lästiges Verfahren, sondern ein
verfassungsrechtliches Gebot", sagte Polat.
In der SPD
verteidigte man die Entscheidung. Die Einstufung neuer sicherer
Herkunftsstaaten sei sinnvoll, weil die Anerkennungsquote bei
Asylanträgen sehr gering sei, so Dirk Wiese. "Diese
Verfahrensvereinfachung- und beschleunigung entlastet die Justiz, die
Kommunen und die Antragsteller selbst, die so sehr viel schneller
Klarheit haben", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD dem
"Tagesspiegel".
Quelle: dts Nachrichtenagentur