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Ex-BDI-Chef Henkel: „Schulz hat nicht begriffen, dass…“

Archivmeldung vom 22.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hans-Olaf Henkel (2014)
Hans-Olaf Henkel (2014)

Foto: Mathesar
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

SPD-Chef Schulz träumt von den „Vereinigten Staaten von Europa.“ Bei Hans-Olaf Henkel sorgt diese Idee für heftiges Kopfschütteln. Aus Sicht des ehemaligen Industrie-Präsidenten und EU-Abgeordneten (LKR) hat die EU viel wichtigere Baustellen.

Die Vereinigten Staaten von Europa? „Daran sieht man das ganze Dilemma. Der Mann lebt auf dem Mond, was die Europapolitik betrifft“, urteilt Henkel über den Vorschlag des SPD-Vorsitzenden. „Schulz hat einfach nicht begriffen, dass die Mehrheit in der EU ein ‚Europa der souveränen Staaten‘ will und nicht ein ‚Europa der Vereinigten Staaten‘ – und schon gar nicht bis 2025“, äußerte er am Freitag im Sputnik-Interivew. „Sie wollen ein Europa der Vielfalt und nicht der Einfalt.“

Die größte Hürde der EU sind die verschiedenen Sprachen. Als EU-Parlamentarier erlebt Henkel  das nach eigenen Angaben täglich in Brüssel: „In Belgien gibt es zweieinhalb Sprachen: flämisch, französisch und ein bisschen deutsch. Das funktioniert nicht. Wie kann Herr Schulz da meinen, dass ein Europa mit 24 Sprachen funktionieren soll?“

Henkel wird nicht müde, die Bundeskanzlerin Merkel, die EU und den französischen Präsidenten Macron zu kritisieren. Sputnik dreht den Spieß einmal um und fragt, wie Henkel sich eine funktionierende EU vorstellt:

„Die Europäische Union muss sich auf das konzentrieren, was sie besser kann als einzelne Staaten. Dazu gehört zum Beispiel der gemeinsame Markt. Statt alles zu harmonisieren und sozialisieren, müssen wir den Wettbewerb in Europa fördern. Wir müssen dem Bürger wieder mehr Verantwortung übergeben und nicht alles aus Brüssel organisieren. Die größte Blamage der EU ist der Austritt der Briten. Damit verlieren wir das letzte Land mit gesundem Menschenverstand.“

Brüssel und Berlin hätten nicht begriffen, dass Großbritannien nach dem EU-Austritt der größte Markt für europäische Produkte sei – „nicht etwa die USA oder China. Trotzdem werden die Briten mit einer Arroganz behandelt, die ihresgleichen sucht“, kritisiert der Wirtschaftsexperte. Politiker und Wirtschaftsvertreter sollten sich darüber im Klaren sein, dass der Brexit nicht nur Nachteile für Großbritannien habe, sondern auch mindestens genauso große für die EU. Es gebe wirtschaftliche Verbindungen und feste Strukturen, die über 40 Jahre existierten. Darum schade die Forderung, den Briten nach dem Brexit ein schlechteres Angebot zu machen als wenn sie drin geblieben wären, europäischen Interessen."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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