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Integrationsbeauftragte von Berlin-Neukölln kritisiert die "Pascha"-Äußerung von Friedrich Merz: "Von oben herab, zu kurz gegriffen und ohne jegliche Milieukenntnis"

Archivmeldung vom 13.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Güner Y. Balcı bei einer Lesung, Sept. 2010
Güner Y. Balcı bei einer Lesung, Sept. 2010

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Integrationsbeauftragte von Berlin-Neukölln, Güner Balci, übt im Interview mit dem stern scharfe Kritik an den Aussagen von Friedrich Merz über Schüler mit Migrationshintergrund. Merz hatte Söhne von Migranten in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz als "kleine Paschas" bezeichnet. Sie sagte gegenüber dem stern: "Natürlich gibt es diese problematischen Jugendlichen, glücklicherweise sind sie in der Minderheit. Wenn Merz allerdings von den "kleinen Paschas" spricht, geht es ihm nicht um eine Debatte darüber, was man einem Milieu entgegensetzen kann, in dem zu viele Kinder zu Bildungsversagern werden. Und er unterschlägt: Die Mehrheit der migrantischen Kinder hat Eltern, die demokratisch denken. Mit seinem eher abgehobenen Lebensstil wird Friedrich Merz wohl noch nicht in Kontakt mit Menschen gekommen sein, die es schwerer haben im Leben."

Die "populistische Debatte" zeichne ein Zerrbild von Neukölln, so Balci weiter. Die Mehrheit der migrantischen Kinder habe Eltern, die den deutschen Staat respektierten. Es gebe allerdings in einigen migrantischen Milieus "Männer, die mit den Lehrerinnen und Pädagoginnen in einer Sprache reden, die ich hier nicht wiedergeben will." Manche drohten Lehrerinnen gar mit Gewalt. Da müsse man reagieren, aber eben nicht mit dem Finger auf andere zeigen, als ob der nicht zu unserer Gesellschaft gehören würde. "Und das suggeriert der Populismus von Herrn Merz."

Zur Forderung des CDU-Generalsekretärs Mario Czaja nach einer Deutsch-Pflicht auf Schulhöfen sagte sie: "Für mich sind Deutschkenntnisse schon lange kein Maßstab mehr für eine gelungene Integration. Wir haben Leute, die nach 2015 zugewandert sind, die alles daran setzen, Arbeit zu finden, die sich nicht zu schade dafür sind, zwölf Stunden zu schuften. Die ihre Kinder mit gebügelter Kleidung in die Schule schicken, die unsere Werte nicht nur verstanden haben, sondern auch toll finden. Die sind für mich integriert, auch wenn sie noch kaum Deutsch sprechen."

Quelle: STERN (ots)

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