Union besteht auf Pflichtoption im Wehrdienststreit mit SPD
Die Union hat die SPD von Verteidigungsminister Boris Pistorius davor gewarnt, das im Koalitionsvertrag beschriebene künftige Wehrdienstmodell mit Pflichtoption bei einem Mangel an Freiwilligen infrage zu stellen. "Es ist uns allen klar: wenn der Aufwuchs auf Basis von Freiwilligkeit nicht erreicht werden kann, müssen automatisch verpflichtende Maßnahmen greifen", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Erndl, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Mit Blick auf den Kompromiss von Pistorius und den Jusos auf dem
SPD-Parteitag am Wochenende mahnte er: "Es geht hier nicht um
parteitaktische oder ideologische Fragestellungen, sondern um die
Sicherheit Deutschlands und seiner Verbündeten."
Nach dem
SPD-Parteitagsbeschluss soll es keine "aktivierbare gesetzliche
Möglichkeit" zur Heranziehung Wehrpflichtiger geben, bevor nicht alle
Maßnahmen zur freiwilligen Steigerung ausgeschöpft seien. Im
Koalitionsvertrag heißt es dagegen, dass sich Union und SPD am
schwedischen Wehrdienstmodell orientieren - dieses sieht die Option zur
Verpflichtung vor.
Erndl sagte: "Wir wissen uns im engen
Schulterschluss mit Verteidigungsminister Pistorius in der Umsetzung
unserer sicherheitspolitisch gebotenen Ziele, was der personelle
Aufwuchs der Bundeswehr zweifelsohne ist." Allen sei klar: "Wenn der
Aufwuchs auf Basis von Freiwilligkeit nicht erreicht werden kann, müssen
automatisch verpflichtende Maßnahmen greifen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur