PKGr: SPD und Union uneins über Wählbarkeit von Reichinnek

Bild: (CC BY-SA 2.0) by Marco Verch
Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Innenexperte Lars Castellucci plädiert im Gegensatz zur Unionsfraktion dafür, die Linksfraktionsvorsitzende Heidi Reichinnek ins Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) des Bundestages zu wählen. "Frau Reichinnek ist aus meiner Sicht wählbar", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Es gebe keine Gründe, sie nicht zu wählen - anders als bei den
Kandidaten der AfD. "Denn die Partei steht nicht auf dem Boden unserer
Verfassung."
Castellucci, der dem Innenausschuss des Bundestages
angehört, sagte weiter: "Es ist wichtig, dass die Sicherheitsbehörden
eine Kontrolle durch das Parlament erfahren. Dabei sollte man die
demokratischen Oppositionsfraktionen einbeziehen."
Reichinnek
selbst rief unterdessen die Unionsfraktion im Bundestag auf, sie am
Donnerstag zu wählen. "Ich erwarte, dass die Union mit ihren fakten- und
substanzlosen Anwürfen aufhört und der Linksfraktion den ihr
zustehenden Platz im PKGr ermöglicht", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk
Deutschland".
"Sollte das nicht geschehen, müsste man sich
Gedanken machen über die weitere Zusammenarbeit. Die Union ist an vielen
Stellen auf uns angewiesen, etwa bei der Wahl von Verfassungsrichtern
oder der Reform der Schuldenbremse." CDU und CSU seien überdies "die
einzigen, die die Wahl für ein personal- und parteipolitisches
Machtspiel missbrauchen".
Reichinnek fügte hinzu: "Meine Fraktion
hat mich aufgrund meiner parlamentarischen Erfahrungen für das PKGr
nominiert. Darüber hinaus bin ich über Parteigrenzen hinweg anerkannt
für meinen Einsatz für die Demokratie. Außerdem bringen mir die Menschen
in diesem Land großes Vertrauen entgegen. Das zeigen die Umfragen." Das
PKGr sei wiederum "ein zentrales Gremium für die deutsche
Sicherheitsarchitektur". Und für die Kontrolle der Geheimdienste brauche
es auch die demokratische Opposition. Die Linken-Politikerin sagte:
"Mir hat im Übrigen noch niemand einen Grund genannt, warum ich für
diese Aufgabe nicht geeignet sein sollte."
Quelle: dts Nachrichtenagentur