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Caritas-Präsident warnt in Flüchtlingsdebatte vor falschen Fakten

Archivmeldung vom 21.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Peter Neher Bild: caritas.de
Peter Neher Bild: caritas.de

Caritas-Präsident Peter Neher warnt davor, sich in der aktuellen Flüchtlingsdebatte von falschen Annahmen und angeblichen Fakten leiten zu lassen. "Wir tun immer so, als ob alle nach Deutschland wollten, dabei ist das Humbug. Es ist nur ein relativ kleiner Teil", sagte Neher in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Nach wie vor seien "die allermeisten Flüchtlinge Binnenvertriebene in den Ländern, wo Krieg herrscht oder sich Naturkatastrophen ereignen, oder sie halten sich in direkter Nachbarschaft auf", sagte Neher.

Noch im März sei er selbst in Syrien vor Ort gewesen. "Ich habe die zerstörten Städte gesehen und die Bemühungen, die Binnenflüchtlinge unterzubringen, zum Beispiel in Schulgebäuden. Auch dass manche Schulklassen dort 80 Schüler haben, ist eine Folge davon."

Neher warnte auch vor Abschiebungen in unsichere Länder wie Afghanistan und kritisierte in diesem Zusammenhang Innenminister Horst Seehofer (CSU): "Dessen erste Botschaft zum Amtsantritt war, er werde die Abschiebepraxis verschärfen. Wider besseren Wissens", sagte der Caritas-Chef. "Wir haben selbst Mitarbeiter in Afghanistan, und wir halten Afghanistan nicht für sicher." Die fragile Sicherheitslage vieler Herkunftsländer sei insgesamt auch ein Grund dafür, weshalb beschlossene Abschiebungen oft nicht vollzogen würden. "Es ist nicht nur unfair, es ist populistisch, so zu tun, als läge es nur am mangelnden Willen der Behörden, die Menschen abzuschieben. Das sind Fake News", sagte Neher.

Unverantwortlich sei es auch, Flüchtlinge hierzulande in sogenannten Ankerzentren mit bis zu 1500 Menschen unterzubringen, so der Caritas-Präsident: "Wir wissen aus Erfahrung, dass solche Großeinrichtungen hochproblematisch sind. Besonders gefährdete Gruppen, Frauen, Schwangere, Kinder, Homosexuelle oder bestimmte religiöse Minderheiten, sind dort vielfältigen Gefahren ausgesetzt." Auch seien nicht alle Verfahren zügig zu handhaben. "Das heißt, auch in solchen Großeinrichtungen werden wir Menschen haben, die bis zu einem Jahr oder länger darin leben müssen. Das ist der Horror. Dass dann Aggressionen wachsen, dass dies Kriminalität befördert, liegt auf der Hand", sagte Neher.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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