Hohe Mieten: Grüne attackieren Regierung mit eigenem Gesetzentwurf
Nach der Linken will auch die Grünen-Fraktion im Bundestag die Regierung mit einem eigenen Gesetzentwurf gegen steigende Mieten in Bedrängnis bringen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt, wird die Fraktion am Dienstag den Entwurf für ein "Faire-Mieten-Gesetz" beschließen und ihn noch diese Woche in den Bundestag einbringen.
Das Papier sieht deutliche Verschärfungen des Mietrechts vor. So soll
die Mietpreisbremse künftig nur noch Mieterhöhungen von neun Prozent
innerhalb von drei Jahren ermöglichen - bislang sind es bis zu 15
Prozent. Zudem soll das befristete Instrument dauerhaft gelten.
Die
Grünen schlagen zudem vor, Eigenbedarfskündigungen deutlich zu
erschweren, Indexmieten stärker als bisher zu begrenzen und Bußgelder
für Mietwucher von 50.000 auf 100.000 Euro zu verdoppeln. Auch die
Regeln für die Vermietung möblierten Wohnraums sollen strenger und die
möglichen Aufschläge kleiner werden.
Die Grünen warnen
eindringlich vor den gesellschaftlichen Folgen des Mieten-Problems in
Deutschland. "Es ist sozialer Sprengstoff, wenn die Menschen aus ihren
Wohnquartieren verdrängt werden", sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete
und frühere Hamburger Justizsenator Till Steffen der SZ. Die neue
Regierung müsse beim Schaffen von bezahlbarem Wohnraum liefern, mahnt
Steffen.
Das Menschenrecht Wohnen werde für immer mehr Menschen
zum Luxus, warnt auch Hanna Steinmüller, Obfrau im Bundestagsausschuss
für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen. "Während die
Mietpreise steigen, sinkt die Hoffnung auf ein bezahlbares Leben." Der
Vorstoß der Grünen gilt auch als politisches Signal an SPD und Linke, in
der Oppositionsrolle besonders auch soziale Themen stärker besetzen zu
wollen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur