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Die Bundesagentur für Arbeit geht von mehr Arbeitslosen als die Regierung aus

Archivmeldung vom 16.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Joachim Möller vom Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit (BA) sieht die Zahlen der Regierung als sehr positiv gerechnet.

Durch die Konjunktur- und Finanzkrise droht im laufenden Jahr nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) ein deutlich stärkerer Beschäftigungsabbau als von der Bundesregierung erwartet. In seinen internen Szenarien meldet das BA-eigene Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" (FR/Montagausgabe) Zweifel an der offiziellen Prognose an, wonach die Arbeitslosenzahl bis Dezember um eine halbe Million auf 3,6 Millionen steigen wird.

"Die Prognosen im Jahreswirtschaftsbericht über die Arbeitslosenzahl halte ich für optimistisch", sagte der Chef des BA-eigenen Forschungsinstituts, Joachim Möller, der FR. "Die Werte sind nur unter günstigen Bedingungen erreichbar", so Möller. Seiner Ansicht nach spiegelten die offiziellen Wachstumsvorhersagen der Regierung aber die konjunkturelle Talfahrt nicht hinreichend wider.

Den "maximalen Beschäftigungsverlust" im laufenden Jahr beziffert Möller der FR zufolge "laut einer Faustregel" auf 3%, was dem Abbau von annähernd einer Millionen sozialversicherungspflichtiger Stellen entspräche. "Der tatsächliche Beschäftigungsabbau dürfte jedoch deutlich geringer sein, nämlich nach einer weiteren Faustregel nur etwa ein Drittel bis halb so groß." In absoluten Zahlen gingen damit im Jahresdurchschnitt knapp eine halbe Millionen Arbeitsplätze verloren. Die Bundesregierung unterstellt 250.000 zusätzliche Arbeitslose im Jahresdurchschnitt.

Einen Anstieg der Arbeitslosenzahl auf vier Millionen erwartet der Leiter des gewerkschaftsnahen Forschungsinstituts IMK, Gustav Horn. "Ich bin pessimistisch, da die stabilisierenden Faktoren am Arbeitsmarkt immer mehr an Kraft verlieren, je länger die Konjunkturkrise andauert", sagte Horn der FR. Auch Roland Döhrn vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung glaubt, dass am Arbeitsmarkt das Schlimmste noch bevorsteht: "Selbst wenn Ende 2009 die Konjunkturerholung beginnen sollte, würde der Beschäftigungsabbau erst einmal weitergehen."

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