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Von der Leyen kündigt Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit in Europa an

Archivmeldung vom 06.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Ursula Gertrud von der Leyen Bild: Laurence Chaperon / wikipedia.org
Ursula Gertrud von der Leyen Bild: Laurence Chaperon / wikipedia.org

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ein Programm gegen die in weiten Teilen Europas grassierende Jugendarbeitslosigkeit angekündigt. "Wir brauchen einen `New Deal` für Arbeit mit Politik, Gewerkschaften, Unternehmern", sagte die CDU-Politikerin der "Bild-Zeitung".

Etliche europäische Arbeits- und Finanzpolitiker arbeiteten derzeit gemeinsam mit internationalen Unternehmern an einem Plan, der Arbeitsplätze schaffe: "Der gemeinsame Wille ist stark. Wir schulden Europas Jugend jetzt eine Antwort, nicht erst in zehn Jahren." Wenn die junge Generation scheitere, verkümmere das Vertrauen in Europa.

Zur Finanzierung sagte von der Leyen, dass aus dem EU-Haushalt für den Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit sechs Milliarden Euro "sofort verfügbar" seien. Bei der Europäischen Investitionsbank stünden viele weitere Milliarden für Firmenkredite bereit. "Wer als gesunder südeuropäischer Mittelständler junge Menschen ausbildet, soll die Kredite bekommen, die er derzeit bei seiner häufig auch notleidenden Hausbank leider nicht kriegt", so von der Leyen.

Bundesregierung sieht alarmierende Fachkräfte-Lücke auf Deutschland zukommen

Die Bundesregierung sieht auf Deutschland eine alarmierende Fachkräfte-Lücke zukommen und will die Zuwanderung in Arbeit forcieren. Das geht aus der Demografie-Strategie der Bundes­regierung hervor, deren Entwurf dem Nachrichtenmagazin "Focus" vorliegt. Darin heißt es: "Demografiebedingt könnte zwischen 2010 und 2025 ein Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials von etwa sechs Millionen eintreten, wenn nicht aktiv gegengesteuert wird." Deshalb werde "die verstärkte Aktivierung der inländischen Fachkräftepotenziale allein nicht ausreichen, um den Fachkräftebedarf in Deutschland zu decken".

Die Demografie-Strategie der Bundesregierung soll am 14. Mai im Mittelpunkt des zweiten Demografie-Gipfels der Bundesregierung stehen. Um dieselbe Anziehungskraft auf ausländische Fachkräfte, Studierende oder Auszubildende wie klassische Einwanderungsländer auszuüben, müsse sich Deutschland "noch stärker als attraktiver Arbeits- und Lebensstandort profilieren und seine Bemühungen um eine Willkommenskultur verstärken".

Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage für "Focus" mäßig. 26 Prozent der Befragten stimmen zu, dass Deutschland mehr ausländische Fachkräfte benötigt. 38 Prozent der Befragten sagten, es sollten weniger sein. TNS Emnid befragte vom 30. April bis 2. Mai 1.004 Personen.

Der neue Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer, warnte ebenfalls vor den Folgen des demographi­schen Wandels. "Wenn wir nicht gegensteuern, droht uns ein dramatischer Wohlstandsverlust", sagte der Unternehmer aus Berlin. Um die Lücke zu schließen, plädierte er für mehr Zuwanderung. "Wir brauchen jährlich etwa 120.000 zusätzliche Fachkräfte aus dem Ausland. Da Neuankömmlinge ihre Familien mitbringen, wären das 300.000 Zuwanderer pro Jahr."

Mit Blick auf mögliche Ressentiments seitens der Bevölkerung ergänzte Schweitzer, "im Boot ist viel Platz". Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), kündigte in "Focus" an: "Mehr Migranten für den öffentlichen Dienst - das wird auch ein Schwerpunkt des nächsten Integrations­-Gipfels sein."

Sie kritisierte, dass junge Menschen mit türkischem Hintergrund noch immer geringere Chancen bei der Ausbildung haben: "Manche stoßen auf Vorbehalte, wenn sie sich mit einem türkischen Namen bewerben. Das kann nicht sein."

Neben der Zuwanderung sieht die Demografie-Strategie bei Frauen und arbeitslosen Jugendlichen zwei weitere Potenziale, um die Arbeits­kräfte-Lücke zu schließen. Um junge Leute ohne Berufsabschluss zu motivieren, will die Bundesregierung Geldprämien beim Bestehen von Prüfungen testen.

Ein Modell der Bundesagentur für Arbeit gibt es in Thüringen. Für den öffentlichen Dienst will die Bundesregierung die "Übernahme von Führungsaufgaben in Teilzeit" fördern. Dazu soll eine Empfeh­lung für die Bundesbehörden ausgearbeitet werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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