CDU pocht auf "Herbst der Reformen"
Die CDU erhöht den Druck auf den Koalitionspartner SPD, nach der Sommerpause Staat und Sozialsysteme umfassend zu erneuern. So hält Generalsekretär Carsten Linnemann "das 500-Milliarden-Sondervermögen für die Infrastruktur überhaupt nur dann für gerechtfertigt, wenn wir gleichzeitig die nötigen Strukturreformen angehen", wie er dem "Tagesspiegel" sagte.
"Die CDU wird in der Koalition weiter darauf pochen, dass das kommt. Das
Geld muss in die Zukunft unseres Landes investiert werden und darf
nicht im Alltagsgeschäft untergehen."
Nach Ansicht Linnemanns ist
der vor der Wahl versprochene Politikwechsel in der Migrations- und
Wirtschaftspolitik unter Führung von CDU-Parteichef und Bundeskanzler
Friedrich Merz bereits eingeleitet worden, nun aber müsse es "Schlag auf
Schlag weitergehen", gerade im Bereich der staatlichen
Versorgungssysteme. "Verlassen Sie sich darauf: Die Merz-Regierung wird
wichtige Sozialreformen in Angriff nehmen", so der Generalsekretär: "Das
wird ein Herbst der Reformen".
Linnemann erinnert vor allem
SPD-Chefin Bärbel Bas an das im Koalitionsvertrag vereinbarte Vorgehen
gegen Missbrauchsfälle beim Bürgergeld. "Wenn die Arbeitsministerin
ankündigt, dass sie 'mafiöse Strukturen' bekämpfen möchte, dann hat sie
die Union voll an ihrer Seite", sagte der CDU-Politiker. Es müsse
"aufhören, dass weit mehr als 100.000 EU-Bürger aus Südosteuropa in
Deutschland häufig nur wenige Stunden pro Woche arbeiten, sich den
geringen Lohn über das Bürgergeld aufstocken lassen, Kosten der
Unterkunft erstattet und Kindergeld ins Ausland überwiesen bekommen".
Dies werde man "im engen Schulterschluss" mit Bas angehen. "So etwas
will auch kein SPD-Wähler."
Quelle: dts Nachrichtenagentur