DGB kritisiert Rentenpaket als unzureichend
Archivmeldung vom 26.06.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat das von Arbeitsminister Bärbel Bas (SPD) vorgestellte Rentenpaket kritisiert. "Auch wenn ein stabiles Rentenniveau bei 48 Prozent alle Generationen besser absichert, reicht es aber insgesamt nicht: Im internationalen Vergleich hat Deutschland einen niedrigen Beitragssatz, ein hohes Rentenalter und ein niedriges Rentenniveau", sagte die DGB-Vorständin Anja Piel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Das Rentenniveau muss deshalb nicht nur stabilisiert, sondern wieder erhöht werden."
Konkret
forderte Piel eine gerechte Finanzierung. Vermögende, große Erbschaften
und Spitzenverdiener müssten stärker beitragen. Auch Bundeszuschüsse
müssten steigen. "Leistungen wie die Mütterrente gehören aus Steuern
finanziert - nicht über Beiträge der Versicherten", erklärte sie.
Den
sogenannten "Nachhaltigkeitsfaktor" bezeichnete Piel als "nicht mehr
zeitgemäß". Dieser halte die Rente "künstlich klein". Der
Nachhaltigkeitsfaktor dämpft die Rentenanpassungen und verhindert so,
dass der steigende Rentenbedarf die Beitragszahler übermäßig belastet.
Die Bundesregierung müsse hier nachsteuern, befand die DGB-Vorständin.
"Renten müssen wieder vollständig mit den Löhnen steigen. Die
gesetzliche Rente ist und bleibt das Fundament der Alterssicherung",
sagte sie.
Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hatte am
Mittwochabend den Entwurf für ein Rentenpaket vorgelegt, das unter
anderem das Rentenniveau weiter bei 48 Prozent festschreiben soll. In
dem Referentenentwurf ist auch die Ausweitung der sogenannten
Mütterrente vorgesehen.
Die SPD-Fraktion kündigte am Donnerstag
weitere Schritte mit Blick auf die Sicherung des Lebensstandards im
Alter an. "Das Rentenpaket ist dafür der erste Schritt. Ein weiterer
wird noch in diesem Jahr mit der Reform der betrieblichen Altersvorsorge
folgen. Wir wollen die Betriebsrente verbindlicher machen und auch
gerade bei kleinen Einkommen gezielt fördern", sagte die
stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Deutschen
Bundestag, Dagmar Schmidt, den Zeitungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur