Prien für verpflichtenden Besuch von KZ-Gedenkstätten
Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) spricht sich für einen verpflichtenden Besuch von KZ-Gedenkstätten in der Schulzeit aus. "Die Lehrpläne sollten das vorsehen", sagte Prien den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). "Erinnerungsorte und die Beschäftigung mit Einzelschicksalen vermitteln Empathie."
Diese Besuche müssen allerdings eingebettet sein in guten Unterricht,
sonst bringe es wenig. "Es geht um das Wissen, wie so etwas entstehen
konnte", so Prien. "Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und der
Judenmord haben ja nicht in Auschwitz begonnen. Es begann mit einer
schleichenden Entrechtung, Entmenschlichung, Enteignung."
Daneben
müssten sich Kinder und Jugendliche auch wieder mehr mit der Frage
beschäftigen, wie es eigentlich in der eigenen Familie gewesen sei. Da
es immer weniger Zeitzeugen gebe, könnten auch Begegnungen mit
Nachfahren von Opfern ein Weg sein - nicht nur aus Israel, sondern auch
aus Mittel- oder Osteuropa. "Es gibt viele Wege, aber es muss
pädagogisch gut gemacht sein. Der Besuch eines KZs allein macht noch
keine Antifaschisten und keine Demokraten", so Prien.
Quelle: dts Nachrichtenagentur