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IW-Chef Hüther will Rückabwicklung der Rente mit 63

Archivmeldung vom 30.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Arbeitende Renter: Warum nicht gleich lebenslang Renteneinzahlungen machen und gar keine Rente mehr erhalten? (Symbolbild)
Arbeitende Renter: Warum nicht gleich lebenslang Renteneinzahlungen machen und gar keine Rente mehr erhalten? (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, Michael Hüther, hält es für nötig, dass die Rente mit 63 "rückabgewickelt" wird. Diese Altersgrenze sei "der falsche Weg", sagte Hüther der "Welt" mit Blick auf die Jamaika-Sondierungen zu den Themen Arbeitsmarkt und Soziales am Montag.

Mehr als 200.000 Arbeitskräfte hätten wegen der Rente mit 63 schon zu arbeiten aufgehört - alles gut verdienende Menschen mit mittlerer und höherer Bildung. "Wenn ich Grüne und FDP wäre, würde ich die Union da vor mir hertreiben." Beide Parteien seien gegen das Gesetz zur Rente mit 63 gewesen. Hüther fordert stattdessen von Union, FDP und Grünen, den Anpassungspfad bei der Rente wieder offen zu halten. Es dürfe auf keinen Fall ausgeschlossen werden, dass man ab 2029 das Renteneintrittsalter weiter erhöht, auch über das Alter von 67 Jahren hinaus.

Dann bekäme Deutschland auch das Problem mit der Altersarmut in den Griff. Zu deren Bekämpfung verlangt Hüther von den möglichen Koalitionären zudem einen verstärkten Wohnungsbau: "Wohnungsbaupolitik ist Politik zur Bekämpfung der Altersarmut." Der Wirtschaftsforscher kritisierte auch, dass die bisherige Bundesregierung sich nicht die Mühe gemacht habe, in der Diskussion um Zuwanderung sauber zwischen Arbeitsmigration und Flüchtlingen zu unterscheiden.

"Wir brauchen Arbeitsmigration", sagte der IW-Chef. "Aber wir müssen uns aussuchen, wer kommen darf." Einwanderer kämen nicht nach Deutschland, um die Probleme hierzulande zu lösen, sondern weil sie selbst um Leib und Leben fürchteten. Das müsse man den Deutschen auch so erklären. Es gebe keinen Grund, vor Zuwanderung Angst zu haben. "Wovor die Menschen tatsächlich Angst haben - und zu Recht - das ist Kontrollverlust. So wie wir es 2015 in der Flüchtlingskrise erlebt haben."

Wenn die Einwanderung aber glaubhaft gesteuert und kontrolliert werde, sehe er darin kein Problem, sagte der Ökonom. "Ich sehe erst recht kein Problem, warum sich Grüne und FDP bei diesem Thema nicht einigen und die Union zu einer vernünftigen Entwicklung antreiben sollten." Der FDP-Unterhändler für das Themenfeld Arbeit und Soziales, Johannes Vogel, sagte: Seine Partei werde sich für eine Modernisierung von Arbeitsmarkt und Sozialsystemen einsetzen, damit "sie zur Digitalisierung und den neuen Möglichkeiten in der Arbeitswelt passen". Außerdem gehe es der FDP um Generationengerechtigkeit: "Wir müssen demografische Lasten fair verteilen und wo es geht abbauen, gerade für Menschen mit kleinerem Einkommen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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