Pflegebeauftragte warnt vor Scheitern der Pflegereform

Foto: Anigkoebernick
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Die Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Katrin Staffler (CSU), warnt vor einem Scheitern der geplanten Pflegereform, sollte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) nicht mehr Steuergeld für die Pflegeversicherung zur Verfügung stellen. Es müsse mehr als die bisher eingeplanten Darlehen geben, um eine nachhaltige Finanzierung der Pflegeversicherung zu erreichen, sagte Staffler dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Das ist allein mit einer Neuordnung der Leistungen nicht zu schaffen", mahnte die CSU-Politikerin.
Die
Haushaltslage sei angespannt, räumte sie ein. "Aber die Aufstellung des
Etats ist immer auch eine Prioritätensetzung. Finanzminister Lars
Klingbeil muss da in meinen Augen nochmal ran", forderte Staffler. Die
bisher zugesagten Darlehen von insgesamt zwei Milliarden Euro dürften
nicht das letzte Wort sein. "Pflege ist die große soziale Aufgabe und
wir können uns als Gesellschaft hier kein Scheitern erlauben", so die
Pflegebeauftragte.
Staffler argumentierte, der Bund schulde der
Pflegeversicherung mehr als fünf Milliarden Euro aus der Zeit der
Corona-Pandemie. Es sei darüber hinaus nicht die Aufgabe der
Versicherten, die Rentenbeiträge für pflegende Angehörige oder die
Ausbildungskosten für die Pflegekräfte zu bezahlen. Beides koste
zusammen über sechs Milliarden Euro im Jahr. "Nur zur Erinnerung: Die
Ausbildung der Ärzte wird mit Steuergeld bezahlt - was auch richtig
ist", sagte sie.
Die Pflegebeauftragte schloss auch unpopuläre
Entscheidungen der für die Reform eingesetzten Bund-Länder-Arbeitsgruppe
nicht aus. "Ich muss eines klarstellen: Am Ende wird die
Pflege-Arbeitsgruppe nicht nur positive Nachrichten verkünden können.
Ohne grundsätzliche Änderungen bei den Leistungen wird es nicht gehen",
so die CSU-Politikerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur