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Annegret Kramp-Karrenbauer über eine Kanzlerkandidatur: "Wenn ich mir das grundsätzlich nicht vorstellen könnte, müsste ich vom Parteivorsitz die Finger lassen"

Archivmeldung vom 17.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Annegret Kramp-Karrenbauer (2018)
Annegret Kramp-Karrenbauer (2018)

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine Frau will nach oben - und zwar ganz nach oben. Annegret Kramp-Karrenbauer, 56 Jahre alt, bisher Generalsekretärin der CDU, greift nach dem Parteivorsitz. Und wie es aussieht, hat sie gute Chancen. Laut neuestem ARD-Deutschland-Trend wünschen sich 46 Prozent der CDU-Anhänger, dass sie die Christdemokraten künftig anführt. Ihre Mitbewerber Friedrich Merz (31 Prozent) und Jens Spahn (12 Prozent) lässt die frühere saarländische Ministerpräsidentin schon jetzt deutlich hinter sich.

Und das, obwohl die Bewerbungstour der drei Kandidaten quer durch Deutschland gestern in Lübeck mit der ersten von insgesamt acht Regionalkonferenzen gerade erst begonnen hat. Tilman Gerwien und Franziska Reich haben mit Kramp-Karrenbauer in Berlin ein langes, intensives Gespräch geführt, das am kommenden Donnerstag im stern erscheint. Mit bemerkenswerter Offenheit macht die CDU-Politikerin darin deutlich, dass für sie der Weg noch weiter nach oben gehen soll. Auf die Frage, ob sie Kanzlerin werden will, antwortet sie ohne großes Geschwurbel: "Wenn ich mir das grundsätzlich nicht vorstellen könnte, müsste ich vom Parteivorsitz die Finger lassen."

Kramp-Karrenbauer geht auch spürbar auf Distanz zur Ära Merkel, an deren Ende die Union bei Umfrageergebnissen von um die 25 Prozent angekommen ist. "Wenn ich Vorsitzende werde, will ich wieder über Ergebnisse von 40 Prozent reden", verspricht die Saarländerin. Sie kündigt an, mehr innerparteiliche Demokratie zu wagen als Merkel. "Es war viel zu oft so, dass in der CDU die normative Kraft des Faktischen regiert hat. Die Regierung hat entschieden und die Partei durfte nur noch sagen: Gut dann machen wir es eben so. Das muss sich ändern."

Für alle, die sie bisher auf dem grün angehauchten "linken" Parteiflügel der CDU verorten, hat sie knochenhart konservative Botschaften parat. Gegen die "Ehe für alle": "Für mich ist die Ehe traditionell die Verbindung zwischen Mann und Frau." Und gegen jegliche Pläne, das bestehende Werbungsverbot für Abtreibungen zu lockern: "Ich will, dass es auch künftig verboten ist, für Abtreibungen Werbung zu machen."

"AKK", wie sie inzwischen landauf landab gekürzelt wird, gewährt im stern aber auch ungewohnt persönliche Einblicke. Sie erzählt von einem Ehekrach mit ihrem Mann Helmut und von den Momenten, in denen sie Sehnsucht hat nach ihrem saarländischen Heimatort Püttlingen, sie schildert eine waghalsige Fahrradtour durch den Berliner Tiergarten und erklärt, warum man ihrer Ansicht nach an der Fleischtheke eines Supermarktes mehr über Politik lernen kann als im Berliner Regierungsviertel.

Sehr selbstbewusst fertigt "AKK" alle ab, die meinen, nach 18 Jahren Parteivorsitz von Angela Merkel solle doch bitteschön nicht schon wieder eine Frau die Führung der CDU übernehmen: "Die CDU hatte ja auch nie ein Problem damit, dass ein Mann einem Mann nachfolgt."

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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