Miersch warnt vor Planungsunsicherheit durch Verbrenner-Debatte
SPD-Fraktionschef Matthias Miersch warnt vor Planungsunsicherheit durch die wieder Fahrt aufnehmende Debatte über das sogenannte "Verbrennerverbot" der EU. "Für uns ist die deutsche Automobilindustrie von entscheidender Bedeutung und wir sehen natürlich teilweise auch die Nöte in der Zulieferindustrie", sagte er am Dienstag vor der Fraktionssitzung der Sozialdemokraten.
Aber eine Planungsunsicherheit wäre jetzt Gift, "und die entsteht
augenblicklich durch die eine oder andere Debatte, die auch Markus Söder
jetzt angestoßen hat".
"Wir haben an vielen Stellen die Weichen
gestellt und wir sehen gerade auch anhand zum Beispiel eines aktuellen
Gutachtens von PwC, dass gerade in diesem Jahr auch noch mal der Schwung
in die Elektromobilität sowohl in Europa wie auch global erfolgt ist",
so Miersch. "Und insofern werden wir den Dialog, der auch im
Koalitionsausschuss verabredet worden ist, nutzen, um mit den
Herstellern und den Gewerkschaften zusammen hier einen verlässlichen
Pfad weiterzugehen."
Nach den sogenannten "Flottengrenzwerten"
dürfen alle in der EU zugelassenen Neuwagen eines Herstellers aktuell
durchschnittlich 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Der Wert wird
bis 2035 schrittweise auf null Gramm pro Kilometer abgesenkt und der
Verkauf neuer Verbrenner somit indirekt verboten. Diese
Flottengrenzwerte sind Teil des "Fit-for-55"-Pakets, mit dem die EU von
einem Pfad für eine Erderhitzung von über vier Grad Celsius auf einen
Pfad umsteuerte, mit dem der Klimawandel auf etwas über zwei Grad
Celsius begrenzt werden könnte. Der Internationale Gerichtshof hatte
zuletzt klargestellt, dass Staaten bei einer Überschreitung der
1,5-Grad-Grenze zu Schadensersatz verklagt werden können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur