Rentenbericht ist Bankrotterklärung der Bundesregierung
Archivmeldung vom 03.03.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZu den Meldungen über den bevorstehenden Rentenbericht der Bundesregierung erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Oskar Lafontaine:
Der Rentenbericht der Bundesregierung ist verheerend. Es ist nicht
mehr hinnehmbar, in welcher Weise die große Koalition mit den
Rentnerinnen und Rentnern verfährt. Reale Minusrunden der Renten bis
2016, wie sie der Rentenbericht offensichtlich in allen Szenarien
vorsieht, sind eine Bankrotterklärung der Bundesregierung. Die Zeit
des Lächelns ist vorbei für Frau Merkel. Die Bundeskanzlerin muss die
Rentenpolitik zur Chefsache machen.
Die Rentenentwicklung beweist einmal mehr, wie zerstörerisch sich
die Lohndrückerei in Deutschland auswirkt. Die jahrelange viel zu
geringe Steigerung der Bruttolöhne, die im letzten Jahr erstmals
sogar in einen Rückgang der Bruttolöhne mündete, hat nicht nur zu
einer Stagnation der Reallöhne in Deutschland seit zehn Jahren
geführt, sondern ist eine der Ursachen für die erheblichen
Einkommensverluste der Rentnerinnen und Rentner in den letzten
Jahren.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Bundesregierung in die Berechnung der Bruttolohnsumme die Ein-Euro-Jobs einbezieht. Auf diese Weise wird die Entwicklung der Bruttodurchschnittesverdienste, die ein maßgeblicher Ausgangspunkt für die Rentenanpassung sind, noch mehr nach unten gedrückt. DIE LINKE. fordert deshalb in einem Antrag an den Deutschen Bundestag die Bundesregierung auf, die Ein-Euro-Jobs aus der Berechnungsgrundlage für die Ermittlung des aktuellen Rentenwerts herauszunehmen.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.