Thüringen bereitet Smartphone-Verbot im Grundschulunterricht vor

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Der thüringische Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) will Kinder und Jugendliche künftig vor Social Media schützen wie vor Alkohol und Zigaretten. Der CDU-Politiker sagte der "Welt": "Angesichts der nachgewiesenen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit brauchen wir eine Altersgrenze für Social Media - frühestens ab 16."
Voigt weiter: "Aus gutem Grund erlauben wir ja Alkohol und Zigaretten
erst ab 16 oder 18." Der Schutz von Kindern und Jugendlichen müsse
oberste Priorität haben.
Voigt kündigte in dem Gespräch zudem
eine Initiative für ein Verbot von Smartphones im Unterricht an
Grundschulen in Thüringen an: "Wir werden einen rechtlichen Vorschlag
machen, dass an den Grundschulen keine Smartphones mehr in der
Unterrichtszeit verwendet werden dürfen." Das bedeute aber nicht, dass
Kinder künftig nicht mehr ihre Eltern nach der Schule darüber
informieren dürften, dass sie abgeholt werden möchten oder dass sie auf
dem Heimweg seien: "Das muss man ermöglichen, aber nicht in der
Schulzeit."
Voigt verwies auf eine neue Studie, der zufolge jedes
vierte Kind bereits angstbefangen sei infolge von Social-Media-Nutzung:
"Das ist doch ein klares Warnsignal." Mittlerweile scrollten viele
Jugendliche pro Tag 200 Meter mit dem Daumen auf dem Handy rum: "Die
bewegen sich keine 50 Meter, aber 200 Meter auf dem Handy schaffen sie."
Besorgt
äußerte sich der Ministerpräsident auch darüber, dass auf
Social-Media-Kanälen Fremde auf Kinder und Jugendliche zugehen können,
dass sie dort Inhalte wie Brutalität und Pornos sehen können, mit denen
sie nicht umgehen könnten. Voigt: "Und das verändert ihren
Gemütszustand, das verändert auch ihr Bewusstsein. Und deswegen ist es
wichtig, dass wir uns in Deutschland auf die Initiative einstellen: kein
Social Media vor 16."
Quelle: dts Nachrichtenagentur