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Untersuchung legt erhebliche Tierschutzprobleme in deutscher Schweinehaltung offen

Archivmeldung vom 16.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Schweine in Massentierhaltung
Schweine in Massentierhaltung

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Eine wissenschaftliche Untersuchung zeigt erstmals erhebliche Mängel im Umgang mit kranken und verletzten Schweinen in Deutschland auf. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, hat eine Professorin der Tierärztlichen Hochschule Hannover mehrere Hundert Schweinekadaver in vier Tierkörperbeseitigungsanlagen untersucht und dabei in mehr als zehn Prozent der Fälle Hinweise auf "länger anhaltende erhebliche Schmerzen und Leiden" der Tiere entdeckt. In der Studie ist beispielsweise von stark abgemagerten Kadavern oder Wund gelegenen Stellen an den Tierkörpern die Rede.

Es werde "häufig und in erheblichem Umfang" gegen das Tierschutzgesetz und andere Vorgaben verstoßen, zitiert die "NOZ" aus dem Fazit der Untersuchung. Rund 1200 Schweine könnten jeden Werktag bei den Entsorgungseinrichtungen angeliefert werden, die zu Lebzeiten erheblichen Leiden ausgesetzt waren. Die angemessene Versorgung schwer kranker oder verletzter Tiere werde in deutschen Schweinehaltungen in einem Umfang unterlassen, "der sehr deutlich über das Maß gelegentlicher Einzelfälle ("schwarze Schafe") hinausgeht", heißt es weiter.

Die Interessensgemeinschaft der Schweinehalter (ISN) kündigte angesichts der Untersuchungsergebnisse "breit angelegte und vor allem praxistaugliche Schulungen sowohl für Landwirte und Tierärzte" an. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es in der Landwirtschaft an Wissen darüber fehle, wie kranke oder verletzte Tiere sachgerecht notgetötet werden. Zudem empfiehlt die Untersuchung eine Kennzeichnung von Schweinekadavern, damit eine Rückverfolgbarkeit zum Bauernhof möglich ist. Ebenso sind die toten Tiere bislang nicht Teil der Tierschutzüberwachung durch Veterinärbehörden.

Das zuständige Bundeslandwirtschaftsministerium teilte auf Anfrage der "NOZ" mit: Sollten sich Hinweise darauf ergeben, dass bisherige Regelungen nicht ausreichten, werde die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage geprüft. Niedersachsens Agrarministerminister Christian Meyer (Grüne) sprach von einem "unhaltbaren Zustand". Der Schutz der Tiere habe Verfassungsrang, Schlupflöcher müssten geschlossen werden. Meyer: "Bundesagrarminister Christian Schmidt ist der Tierquälerei-Skandal längst bekannt, aber er schaut wie immer weg. Er ist eher der Schutzpatron der Tierquäler als Minister für Tierschutz."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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