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Japans Walfangflotte läuft Richtung Antarktis aus – aber ohne Harpunen

Archivmeldung vom 08.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: de.wikipedia.org
Bild: de.wikipedia.org

Eine kleine japanische Walfangflotte läuft heute in Richtung Antarktis aus, um dort Walforschung zu betreiben. Nachdem der Weltgerichtshof letztes Jahr entschieden hat, dass der wissenschaftliche Walfang Japans im Südpolarmeer illegal ist, sollen diesmal keine Wale getötet werden.

Die japanische Fischereibehörde gab bekannt, dass weniger Schiffe als üblich aufbrächen, um im Auftrag des Instituts für Walforschung Sichtungen, Biopsien und Foto-Identifikationen durchzuführen. Zuerst laufen zwei Fangboote ohne Harpunen aus, bevor das Fabrikschiff Nisshin Maru am 16. Januar folgt. Die nicht-letale Forschung soll bis zum 28. März dauern.

Seit Jahren appelliert der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) an Japan, human zu forschen, anstatt Wale unter dem Deckmantel der Wissenschaft zu töten. Der IFAW begrüßte das Urteil des Weltgerichtshofes (IGH) im März 2014, das sicherstellte, dass erstmalig seit mehr als einem Jahrhundert Wale in der südlichen Hemisphäre nicht für kommerzielle Zwecke getötet werden.

Dieser Vorstoß der nicht-letalen Forschung bedeutet aber nicht, dass Japan sein Walfangprogramm aufgibt. Im Gegenteil: Letzten November veröffentlichte die Regierung Details eines neuen Antrags namens NEWREP-A, der die Tötung von 333 Zwergwalen in der Antarktis später in diesem Jahr vorsieht. Der IFAW fordert Japan auf, diesen zurückzuziehen.

„Natürlich begrüßen wie die Entscheidung Japans, in dieser Saison keine Wale im Dienste der Wissenschaft zu töten“, so Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe und Direktor des IFAW-Deutschland. „Aber das heißt leider nicht, dass die Harpunen für immer ausgemustert werden. Japans neue Walfangpläne entsprechen nicht dem Standard, den der IGH mit seiner Entscheidung gesetzt hat. Japan muss seinen grausamen und unnötigen Walfang für immer beenden.“

Der Antrag Japans wird vom Wissenschaftlichen Komitee der Internationalen Walfangkommission (IWC) bei seinem Treffen in San Diego, USA, im Mai geprüft. Die IWC hatte bei seinem letzten Mitgliedsstaatentreffen im September die Entscheidung des IGH ausdrücklich befürwortet.

Frühere selbst auferlegte Fangquoten in der Antarktis erlaubten Japan das Töten von etwa 1000 Walen, es wurden jedoch viel weniger erlegt. In der Saison 2013/14 waren es 252 Zwergwale.

Der IFAW lehnt jeden kommerziellen Walfang ab, da es keine humane Art gibt, einen Wal zu töten. Stattdessen fördert der IFAW Whalewatching als humane und nachhaltige Alternative – für Wale und Küstengemeinden.

Quelle: IFAW

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